„OK Folks, Crackerjack is back.“ – Jack
Da ist wieder so eine Bastardversion von „Stirb langsam”. Diesmal kapern Terroristen ein idyllisches Berghotel. Natürlich sind es Deutsche. Immerhin aber heben deren aufgesetzte Akzente im englischen Original den Unterhaltungswert des Streifens. Der heißt, wie sein einsamer Held, Jack, „Crackerjack“. Seinen Spitznamen hat der toughe Bulle weg, weil er gern den Draufgänger spielt. Wie sein Darsteller Thomas Ian Griffith („Excessive Force“), um den es nach spärlichen Verdiensten um den B-Film in den neunziger Jahren zunehmend ruhiger wurde.
Ein Jahr ist es her, seit Jacks Frau und Kinder einer Autobombe zum Opfer fielen. Zu dieser Zeit arbeitete er als Undercover-Ermittler in Mafiakreisen. Mit dem Verlust seiner Liebsten hat sich Jack zurückgezogen und hält sie in Ehren, indem er die Frisur der Todesnacht bis in die Gegenwart trägt. Einsatz zeigt er nur im Dienst, wenn er todesmutig ins Dauerfeuer diverser Gangster läuft, um diese mit Blei voll zu pumpen. Sein Bruder und die Schwägerin befinden ihn für Urlaubsreif und laden ihn in eben jenes Hotel in den Rocky Mountains ein, das zum Schauplatz bekannten Genrerummels wird. Bloß gut, dass Jack seine Knarre auch in die Ferien mitgenommen hat.
Schauspielerisch ist das kaum einer Erwähnung wert, selbst wenn sich Nastassja Kinski („One Night Stand“) als Jacks neues Love Interest und Christopher Plummer („The Insider“) als Bandenführer mit Welterneuerungsambitionen in Nebenrollen verheizen lassen. Ziel der Verbrecher ist die Diamantensammlung des herzkranken Mafiapaten LaRosso (George Touliatos, „Avenging Angelo“), der ausgerechnet der Drahtzieher hinter dem Mord an Jacks Familie sein soll. Bevor ihn der Herzkasper endgültig aus dem Leben reißt, darf er sich noch in ehrbarer Manier von seinen Sünden reinwaschen, indem er sich schützend über das Baby von Jacks Bruder hievt.
Zwischen Rückprojektionen und explodierenden Modellen macht die Action nicht viel her. „Crackerjack“ ist ein ideenloses Standardwerk ohne Pep. Für Freunde der anspruchslosen Unterhaltung mag sich das passabel gestalten, doch die Fülle logischer Fehler und die plumpe Erzählung verwehren dem müden Thriller gesteigertes Amüsement. So vollzieht sich der Einzelkampf des wackeren Recken nach vorgezeichnetem Muster. Am Ende sind die Schurken besiegt und der Held der Stunde hat eine Lektion fürs Leben gelernt. Davon kann auch der Zuschauer profitieren – indem er die Finger von solch liebloser Dutzendware lässt.
Wertung: (4 / 10)