Convict 762 (USA 1997)

convict762Als destruktiver Androide Romulus erlangte Frank Zagarino im B-Kracher „Shadowchaser“ Bekanntheit. In der Folge wandelte er zwischen Helden- und Schurkenrollen, was beim Science-Fiction-Thriller „Convict 762“ buchstäblich aufzufassen ist. Als Gefangener Vigo fristet er sein Dasein auf einem entlegenen Knastplaneten und beharkt sich mit dem neben ihm einzigen Überlebenden Mannix. Weil der von Billy Drago („Never Say Die“) gespielt wird, dem abgesehen von Richard Lynch wohl markantesten B-Schurken, scheinen die Rollen klar verteilt. Oder etwa doch nicht?

Durch Nachlässigkeit büßt das von einer rein weiblichen Besatzung befehligte Frachtraumschiff der resoluten Kapitänin Nile (Shannon Sturges, „Silent Predators“) einen Teil seines Treibstoffvorrats ein. Für den Heimweg langen die verbliebenen Ressourcen nicht, als einzige Möglichkeit zum Auftanken entpuppt sich erwähnter Gefängnisplanet. Auf dem finden sie die sich in schwerer Rüstung bekriegenden Vigo und Mannix. Natürlich werden die Damen gezwungen, das (vermeintlich) sichere Schiff zu verlassen und stoßen auf Leichen, die wie Vieh dahingeschlachtet wurden.

Der sich zu ihnen gesellende Vigo gibt Auskunft über einen psychopathischen Killer, Sträfling 762, der kein Mensch sein soll und einzig die totale Vernichtung im Sinn hat. Das klingt doch sehr nach Dragos Rollenprofilen, nur bezichtigt der nach dessen Auftauchen im Schiff plötzlich Widersacher Vigo, der mordlüsterne Unhold zu sein. Bald gibt es die ersten Toten, trotz Lebensgefahr finden sich schließlich immer wieder Gelegenheiten, Crewmitglieder allein zu lassen. Viel passiert denn bis zum finalen Kniff auch nicht mehr. Ein Schutzfeld muss deaktiviert werden, der Rest sind bange Spaziergänge durch dunstige Lagerhallen.

Darstellerisch geht Luca Bercovicis („Ghoulies“) bestenfalls solider Thriller im futuristischen Gewand in Ordnung, wobei Drago die Kollegen gewohntermaßen überstrahlt. Als Produzent verdingte sich John Eyres, der mit Zagarino auch die erwähnte „Shadowchaser“-Reihe auf den Weg brachte. Was „Convict 762“ zusetzt, ist neben den ungelenken Computertricks das mangelnde Tempo. Mehr Action, mehr noch Atmosphäre, hätte sicher nicht geschadet. Aber neben den sechs Frauen sind da nur Drago und Zagarino, so dass in Sachen Figurenschwund eher zur Vorsicht gemahnt wird. Die Story ist aus diversen Genrefilmen zusammengeklaubt, anspruchslosen Allesssehern kann dieser leidlich aufregende B-Film aber durchaus zum Zeitvertreib dienlich sein.

Wertung: 4 out of 10 stars (4 / 10)

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