Zwei Jahre nach seinem Einstand als vorzeitlicher Barbar Conan legte Arnold Schwarzenegger („Herkules in New York“) erneut Lederschurz und Fellstiefel an, um in „Conan – Der Zerstörer“ einmal mehr „Fantasien“ aufzumischen. Diesmal geht es auf Geheiß der bösartigen Königin Taramis (Sarah Douglas, „Superman“) auf eine Odyssee, die dem Cimmerier seine verstorbene Liebe Valeria zurückbringen soll. Mit von der Partie sind Grace Jones („Boomerang“) als flachbrüstige Kampfamazone, Basketball-Ikone Wilt Chamberlain, Olivia d’Abo („Codename: Nina“) und Zauberer Mako („Bulletproof Monk“).
Doch früh ahnt man, was schließlich böse Gewissheit wird: Der furchtlose Krieger Conan ist nur Mittel zum Zweck, Werkzeug in einem diabolischen Plan, um dem Träumenden Gott ein irdisches Antlitz zu verleihen. Nach erfolgreicher Ausführung seines Auftrags soll der muskelbepackte Hüne entsorgt werden. Doch ist mit dem wütenden Schwertschwinger nicht zu spaßen. Im Gegensatz zu Drehbuchautor Stanley Mann („Feuerteufel“), der den Charakter Robert E. Howards in einer gekünstelt selbstironischen Nummernrevue zum tumben Kraftmeier degradiert. Mit der Folge, dass Richard Fleischers („Soylent Green“) Sequel zu keiner Zeit die epochale Wildheit des Originals inne wohnt.
„Conan – Der Zerstörer“ ist eine unangenehm brav gebügelte Konfektions-Fantasie ohne die verrohte Blutrünstigkeit des ersten Films. Der Wegbegleiter des Titelhelden ist der Dieb Malak (Tracey Walter, „Drive“), an dessen streng vorformuliertem Kalauerpotential die Funktion des urtypischen Sidekicks vorzeigbar wird. Die Massentauglichkeit soll hier durch Humor erreicht werden. Allerdings ist dieser dermaßen verkrampft in die Geschichte gestampft, dass Vergnügungspotentiale rasch aufgebraucht sind. Übrig bleibt ein bewusst trashiges, doch nur bedingt Spaß bringendes Endprodukt, das mit dem Vorgänger lediglich den Hauptdarsteller gemein hat.
Regisseur Richard Fleischer durfte im Anschluss ähnlichen Unfug mit „Red Sonja“ (1985) umsetzen, was seiner Vision des Conan-Universums zumindest aus Sicht der Produzenten Recht gibt. Dabei ist „Conan – Der Zerstörer“ seinem Erstling – mit Ausnahme von Basil Poledouris („Starship Troopers“) Kompositionen – in jeder Hinsicht unterlegen. Der Gewaltanteil wurde deutlich zurückgefahren, düstere Vorzeit weicht einer von exotischen Figuren beherrschten Zirkusmanege. Die Ausstattung überzeugt dabei ebenso wenig, wie der Plot. Zumindest war so die „optimale“ Ausgangsposition für die 1997 nachgeschobene TV-Serie gegeben, in der sich Ralf Möller als ähnlich handzahmer Barbarenersatz geziemte.
Wertung: (5 / 10)