„Crom, I have never prayed to you before. I have no tongue for it. No one, not even you, will remember if we were good men or bad. Why we fought, and why we died. All that matters is that today, two stood against many. Valor pleases you, so grant me this one request. Grant me revenge! And if you do not listen, the HELL with you!”
Der von Autor Robert E. Howard erdachte Vorzeit-Krieger Conan besteht seit den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts Abenteuer in Buch, Film, Videospiel, Comic und TV. Doch keines dieser blutrünstigen Schlachtengemälde erfreut sich größerer Popularität als der archaische Kino-Hammer „Conan – Der Barbar“. Aus verschiedenen Kurzgeschichten Howards schufen John Milius („Red Dawn“) und Oliver Stone („Platoon“) ein schroffes Fantasy-Epos, welches den perfekt besetzten Arnold Schwarzenegger („Total Recall“) auf den Pfad eines Weltstars führte. Milius übernahm auch die Regie, den bekannten Soundtrack komponierte Basil Poledouris („Flesh and Blood“, „Robocop“).
Die Geschichte folgt dem hünenhaften Titelheld von Kindheit an, kündet vom gewaltsamen Tod der Eltern durch den grausamen Herrscher Thulsa Doom (James Earl Jones, „Dr. Seltsam“), berichtet von Sklaverei und schweißtreibender Mannwerdung. Nachdem sich Conan als Gladiator in blutigen Schaukämpfen bewiesen hat, wird ihm schließlich die Freiheit geschenkt. Sein Ziel heißt fortan Rache, die Auslöschung der Mörder seiner Eltern. Doch muss der muskelbepackte Barbar schnell erkennen, dass Thulsa Doom einen Schlangenkult befehligt, der über die Grenzen von Königreichen hinauslangt. Mit dem Dieb Subotai (Gerry Lopez, „Farewell to the King“) und der Amazone Valeria (Sandahl Bergman, „Red Sonja”) nimmt Conan den Kampf auf.
Karge Landschaften und pompöse Stadtsilhouetten, hervorragend bebildert von Kameramann Duke Callaghan („Yakuza“), prägen die Optik des schroffen Trash-Meisterwerks. „Conan – Der Barbar“ lebt durch die Unberechenbarkeit der dargestellten Ära und atmet beständig kompromisslose Wildheit. Gewalt ist ein eben solch manifester Bestandteil dieser Zeit, wie der Kampf der verschiedenen Götter. Entsprechend rücksichtslos und rau präsentiert sich der Einsatz geschmiedeter Waffen, in dessen Zuge Blut spritzt und Körperteile abhanden kommen. John Milius inszeniert die anarchische Welt Conans mit konsequentem Verzicht auf moralische Eckpfeiler – was seinem Film eine beispiellose Wucht verleiht.
In seiner unbedarften Art des Schauspiels ist Arnold Schwarzenegger die Idealbesetzung des Cimmeriers Conan, spiegelt sich die Naivität der Figur doch in der damaligen Unerfahrenheit des Mimen wider. In weiteren Rollen agieren Max von Sydow („Der Exorzist“) und Mako („Sieben Jahre in Tibet“), der auch in der deutlich schwächeren Fortsetzung „Conan – Der Zerstörer“ (1984) in die Rolle des weisen Zauberers schlüpfte. John Milius archaischer Kracher setzt bis heute, bedingt durch seine radikale Aussparung politischer Korrektheit, Maßstäbe. Selten sah man eine fiktive Vorzeit in vergleichbarer Manier grausame Realität werden. Attribute wie Spannung oder charakterliche Tiefe braucht es dazu nicht – gerade weil „Conan – Der Barbar“ beständige Nähe zu seinen Wurzeln im Groschenroman sucht.
Wertung: (8 / 10)