Command Performance (USA 2009)

command-performance„Dyin’s easy. Rock’n’Roll is hard.“ – Philosophie aus Rockersicht: Joe

Dolph Lundgren dreht und dreht. Als Schauspieler und zunehmend auch als Regisseur. Unter den B-Produzenten hat sich herumgesprochen, dass der blonde Hüne die Fans mit seiner Art der Inszenierung versöhnen kann. Vor allem der schnörkellose Gewalt-Thriller „The Mechanik“ machte vergessen, dass einmal mehr mit wenig Budget in Osteuropa gedreht wurde. Dort entstand auch Lundgrens vierte Regiearbeit „Command Performance“, ein preisbewusster Krawall-Actioner im nie abebbenden Fahrwasser von „Stirb langsam“.

Möglich ist alles. Vor allem wenn der Cutter mit Nachnamen Hollywood heißt: In Moskau veranstaltet der liberale (und wie alle Landsleute Englisch sprechende) russische Präsident Petrov (Hristo Shopov) ein Benefiz-Konzert für die vor Hunger darbende Dritte Welt. Mit von der Partie ist auch die Rockband CMF (Cheap Mother Fucker), bei denen Exil-Amerikaner Joe (Lundgren) am Schlagzeug sitzt. Was, der Dolph als Drummer? Wo bleibt der Hintergrund als CIA/Special Forces/Ex-Cop/Kriegs-Veteran? Bloß gut, dass er früher in einer Biker-Gang den harten Mann markierte und den gewaltsamen Tod des Bruders rächen durfte.

Solche Qualitäten sind gefragt, als Terroristen um Anführer Kazov (Dave Legeno) die Veranstaltung auflösen. Mit MG-Feuer treiben sie die Zuschauer aus der Arena und versiegeln diese mit Sprengsätzen. Als Geiseln verbleiben Petrov, dessen Töchter und der US-Botschafter. Kazov will den Vater rächen, der sich nach dem gescheiterten Putsch gegen Gorbatschov zu Beginn der Neunziger das Leben nahm. In die Quere kommt ihm bald Joe, der seine Drumsticks auch so versiert einzusetzen weiß, dass er einem Bösbatz durch den Hals ein Auge aussticht.

Der ordentlich behämmerte Actionfilm ist geschwätzig, gähnend unoriginell und in ältester Klischeesoße geschwenkt, dafür aber mit viel (unfreiwilliger) Komik veredelt. Co-Autor Lundgren gefällt sich offenkundig in der Rolle des kiffenden Alt-Rockers und blökt in loser Folge muntere Einzeiler in die fahlen Studiokulissen. Mit Muskelkraft, fertiger Miene und der Power des Rock’n’Roll räumt er mit dem Gesindel auf und findet dank Digitalkamera und Wackeloptik ein angemessen tristes Stimmungsbild. Die hiesige Fassung trübt dank großzügiger Kürzungen zwar den Spaß, Sympathisanten des noch immer erstaunlich durchtrainierten Muskelpakets dürfen sich aber auch so über eine unterhaltsame und angenehm trashige „Galavorstellung“ der nimmermüden Lederhaut freuen.

Wertung: 4 out of 10 stars (4 / 10)

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