Comeback Kid – Symptoms + Cures (2010, Victory Records)

comeback-kid-symptoms-curesDie Zweifler werden recht behalten. Wie immer, wenn die selbsterfüllenden Prophezeiungen ihrer Bestimmung folgen. Denn COMEBACK KID machen, von jeder Außenstimme unbeeindruckt, einfach weiter. Im Vorfeld wandelte Sänger Andrew Neufeld auf Solopfaden, erntete mit SIGHTS AND SOUNDS bei eingefleischten Fans aber vor allem Skepsis. „Symptoms + Cures“ ergeht es da nicht anders. Zumindest in Teilen will die Szenepolizei den Modern Hardcore-Heroen eine Weiterentwicklung absprechen. Aber braucht es die unbedingt?

Der viel zitierte moderne Hardcore hat mittlerweile mehr Gesichter als ein Kraken Tentakel. Wie kann es da falsch sein, dass COMEBACK KID die bollernde Härte von „Broadcasting…“ mit der Eingängigkeit von „Wake the Dead“ paaren? Neufeld plärrt sich wie gehabt die Seele aus dem Leib. Das passt zum Bild des Auftakts, legen die Kanadier mit „Do Yourself a Favor“ doch los wie die sprichwörtliche Feuerwehr. Der Härtegrad, mit schier unbändiger Energie und hohem Aggressionslevel kombiniert, ist enorm. Für die echte Unerbittlichkeit greift die Band aber immer noch zu gern auf punkige Melodien zurück.

Kein Song könnte dies besser unterstreichen als die kalkulierte Über-Hymne „G.M. Vincent & I“. Die eigentliche Klasse auf „Symptoms + Cures“ zeigt sich aber im Detail. Kurzzeitiges Innehalten zugunsten atmosphärischer Momente rundet das Geschehen ab, ohne das die Band den Fuß zwingend vom Gaspedal nehmen müsste. Bei „Balance“ sind es gar rockige Anflüge, die den Blick für das Wesentliche aber auch nicht zu trüben vermögen. Die Platte geht einfach mit ungeheurer Power nach vorn und wütet der Erwartungshaltung erhobenen Hauptes entgegen. Nicht wenigen wird das zu wenig sein. Aber die Skeptiker können ja einfach was anderes hören!

Wertung: 8 out of 10 stars (8 / 10)

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