„No rules, no limits / Take a shit in the mosh pit“ – ‘No Rules, No Limits‘
Der Crossover ist eine Kunstform, an der sich die Geister scheiden. Sicher, die Verquickung verschiedener Einflussgrößen hat unbestreitbar ihren Reiz. Nur läuft sie häufig Gefahr, in der Zurschaustellung grundlegender Vielseitigkeit zu erstarren. Oder simpler ausgedrückt: mehr Stil(e) als Substanz. Dies Fazit dient sich auch für CHUGGABOOM und „Death Pledge“ an. Allerdings wäre die allgemeine Vorverurteilung zu kurz gegriffen. Also besser der Reihe nach!
Die Richtung wird mit dem Eröffnungstrack „Simpler Times“ vorgegeben: Metal-Hardcore trifft Nu-Metal trifft Klargesangsrefrain. Die maskierten Briten schlagen instrumentale Haken in Serie (siehe das KISS-Gedächtnis-Solo am Ende von „The Game We Play“), so dass der dynamische Budenzauber zwischen Brutalo-Prolltum und zuckersüßer Poppigkeit durchaus gut ins Ohr geht (als Anspieltipp drängt sich das durch SLEEPING WITH SIRENS-Sänger Kellin Quinn bereicherte „Should Have Been“ auf). Das bleibt auch zunächst so, stößt spätestens in Hälfte zwei, mit zunehmender Abstumpfungstendenz, aber an seine Willkommensgrenzen.
Technisch ist „Death Pledge“ eine Dampframme erster Güte und auch die Texte, die Genreklischees ironisch aufgreifen, sprechen für CHUGGABOOM. Hinzu kommt die stilistische Bandbreite, die auch durch die vielseitige Stimmgewalt reflektiert wird, die binnen Sekunden von cleanen Vocals zu Düster-Growls oder Gekeife übergehen kann. Zur weiteren Abrundung tragen elektronische Sprengsel bei, die aber ebenso gut als Indiz für die tendenzielle Überfrachtung der Platte bemüht werden dürfen. Zum leidenschaftlichen Geisterscheiden eignen sich Band und Wirken daher vortrefflich.
Wertung: (6,5 / 10)