ChromeSkull: Laid to Rest 2 (USA 2011)

chromeskull-laid-to-rest-2Mit „Laid to Rest“ tobte sich Make Up- und Effektdesigner Robert Hall („Quarantäne“, „Paranormal Activity 2“) im Slasherfilm aus. Doch auch wenn er die Umsetzung drastischer Wundzeichnung als Regisseur anderen Überließ, machte er doch keinen Hehl aus der demonstrativen Hervorhebung von Blut und Gewalt. Trotzdem funktionierte der Streifen überraschend gut. Ein Killer ohne Motiv (dafür mit ins Gesicht geklebter Totenkopf-Chrommaske und Schulterkamera), handwerkliche Solidität und moderat ausgebeutete Spannungsmomente genügten, um der Zielgruppe weitgehendes Wohlwollen zu entlocken.

Eine gewisse Erwartungshaltung machte sich darum auch breit, als eine Fortsetzung angekündigt wurde. Doch wie man es auch dreht und wendet, unter einem guten Stern wollte selbige nicht stehen. Denn welche Möglichkeiten blieben Hall schon? Würde er die Handlung des Erstlings mit minimal veränderten Vorzeichen wiederholen, fiele vielleicht auch dem letzten Gorehound die akute Austauschbarkeit des Plots auf. Als zweite Option blieb also lediglich ein Hintergrund des blutigen Treibens, worunter zwangsläufig die unberechenbare Präsenz des Mörders leidet. Zumal dieser schlicht viel zu selten von der Leine gelassen wird.

Dafür drängt Ex-„Beverly Hills 90210“-Star Brian Austin Green in den Vordergrund, der „ChromeSkull: Laid to Rest 2“ koproduzierte und als undurchsichtiger Strippenzieher Preston die Bluttaten des stummen Irren (wieder gespielt von Nick Principe) deckt. Allerdings muss der nach dem Finale von Teil eins erst mal mühsam zusammengeflickt werden. Während der Genesungszeit merzt Preston schon mal die namenlose Überlebende des Vorgängers (im Kurzauftritt verkörpert von Allison Kyler) aus. Übrig bleibt ihr Retter Tommy (Thomas Dekker, „A Nightmare on Elm Street“), den die schockierenden Erlebnisse nicht loslassen.

Von einem Slasher darf sicher keine Originalität verlangt werden. Ja vielleicht nicht einmal echte Spannung. Was Autor und Regisseur Hall aber mit diesem Aufguss seines Überraschungserfolgs präsentiert, ist mit einem Wort als langweilig zu bezeichnen. Je mehr er versucht die explizite, diesmal fast comichaft angestrichene Mordlust in den Kontext einer zusammenhängenden Geschichte zu rücken, desto mehr treten seine mangelhaften erzählerischen Fähigkeiten hervor. Nur lassen sich diese nicht einmal mehr durch die detailfreudige Gewalt der Unrated-Fassung egalisieren.

Als wenig zielführend erweist sich auch das Jonglieren mit potenziell reizvollen Nebendarstellern – u.a. Genre-Sternchen Danielle Harris („Halloween“) und „The Mentalist“-Co-Star Owain Yeoman –, werden diese doch vom haltlos chargierenden Green überrumpelt. Größtes Manko bleibt aber der Versuch einer Story, die Jess (Mimi Michaels, „Boogeyman 3“) ins Visier des Killers rückt und sie in einer Art Trainingsparcours für ChromeSkull um ihr Leben fürchten lässt. Wie die übrigen Protagonisten in dies Szenario gewürfelt werden, ist letztlich egal. Denn die Wartezeit auf die sporadische Überzeugungsarbeit der Effektkünstler fällt einfach viel zu üppig aus.

Wertung: 3.5 out of 10 stars (3,5 / 10)

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