Ceremony – Zoo (2012, Matador Records)

ceremony-zooWer hätte gedacht, dass CEREMONY-Frontmann Ross Farrar seine Stimme auch abseits derben Geplärres zu nutzen versteht? Na gut, ein Abwärtstrend vom Geschrei hin zu… nun ja, weniger heftigem Geschrei war bereits in der Vergangenheit zu verzeichnen. Aber mit „Zoo“ setzen die Kalifornier eine Entwicklung fort, die sich mit dem großartigen Werk „Rohnert Park“ bereits andeutete. Auf schwer lärmenden, modern unzugänglichen Hardcore folgte die Huldigung klassischer Punk/Hardocre-Veteranen wie BLACK FLAG. Auf ihrem neuesten Streich gehen sie aber noch ein Stück weiter und zitieren eifrig den Kanon des (punkigen) Rock ´n Roll.

Mit Hardcore klassischer Prägung hat das nicht mehr allzu viel zu tun. Wobei, klassisch ist die Prägung noch immer. Nur eben mittlerweile in Richtung Urform des Punk – oder bisweilen rotzig lärmender Bands wie den NEW BOMB TURKS. Aber wenn CEREMONY schon die Scheuklappen fallen lassen, sollte es ihnen der Hörer besser gleichtun. Ausgehend vom derben Opener „Hysteria“ entspinnt sich ein mal eiliger („Citizen“, „World Blue“), dann aber auch wieder partiell entspannt rockiger Reigen („Brace Yourself“, „Hotel“) mit deutlicher 70’s-Rückkopplung. In der Summe verfügt „Zoo“ damit zwar nicht über die immense Wucht von „Rohnert Park“ – ausreichend begeisternde Momente zaubert die eigensinnige Combo trotzdem problemlos aus dem Hut.

Wertung: 7.5 out of 10 stars (7,5 / 10)

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