Die Ska-Punker von CATCH 22 haben eigentlich ja noch nie so wirklich ins Bandgefüge des ehemaligen Hardcore-Vorzeigelabels Victory gepasst, wenn diese auf der anderen Seite aber auch eine angenehme Abwechslung darstellen. Gut, in der Zwischenzeit hat sich die Struktur des Labels nach dem Weggang der Zugpferde THURSDAY und BOYSETSFIRE ein wenig in den Emo-Core-Sektor verlagert, doch Posaune und Trompete wirken immer noch ein wenig ungewohnt. Wie dem auch sei, CATCH 22 sind noch immer auf eben jenem Label beheimatet und haben recht lautlos und überraschend, drei Jahre nach ihrem Victory-Debüt „Alone in a Crowd“, ihr neues Album „Dinosaur Sounds“ veröffentlicht.
Stilistisch hat sich im Laufe der Jahre nicht viel verändert, was auch durchaus richtig ist, denn von all den Ska-Punk-Bands waren CATCH 22 immer ein wenig härter und im Gesamten weniger poppig als zum Beispiel LESS THAN JAKE. Natürlich fehlen auch auf „Dinosaur Sounds“ nicht die höchst tanzbaren Ska-Nummern, die mit leichten Blues- und Jazz-Einflüssen gekreuzt werden, doch vor allem die Gitarren brettern zwischendurch immer wieder recht ordentlich aus den Boxen. Gewonnen und mich überzeugt hat die Band eigentlich schnell, nämlich bereits mit dem grandiosen Opener „Rocky“, der unglaublich einprägsam ist und sich bei mir zum absoluten Ohrwurm entwickelt hat.
Den Bläsern wird während des gesamten Albums mehr Beachtung geschenkt, zwar werden diese hier mal ein wenig aus dem Spiel genommen, doch rücken diese bei weitem nicht so in den Hintergrund wie es auf LESS THAN JAKEs „Anthem“ noch vor einigen Monaten der Fall war. Für Abwechslung sorgt eine bunte Mischung aus straigthen Punkrock-Nummern, langsameren Stücken oder Songs für den Tanztee um fünf. „Dinosaur Sounds“ ist ein richtig gutes Ska-Punk-Album geworden, das gute Laune versprüht und den Wunsch nährt, dass CATCH 22 nun endlich einmal auf Clubtour nach Deutschland kommen.
Wertung: (7 / 10)