Burt Reynolds ist tot

Der berühmteste Schnauzbart Hollywoods ist von uns gegangen. Gestern starb Burt Reynolds im Alter von 82 Jahren an den Folgen eines Herzinfarkts.

Zur Schauspielerei kam der 1936 in Michigan geborene Burton Leon Milo Reynolds wohl nur, weil die Profikarriere als Footballer an einer Knieverletzung scheiterte. Nach verschiedenen Auftritten in Film- und Fernsehproduktionen, darunter Western wie „Kopfgeld: Ein Dollar“ (1966) und „100 Gewehre“ (1969), gelang Reynolds mit „Beim Sterben ist jeder der Erste“ (1972) der Durchbruch.

Zum Sport fand er aber auch auf der Leinwand zurück: In „Die härteste Meile“ (1974) verkörperte Reynolds einen gefallenen Football-Profi, der im Knast ein Team von Insassen gegen brutale Wärter aufs Feld bringt. Im mäßigen Remake von 2005 („Spiel ohne Regeln“) wirkte er ebenfalls mit. Als er für den Cosmopolitan 1972 alle Hüllen fallen ließ und nackt auf einem Bärenfell posierte, begann sein Aufstieg zum Sexsymbol.

In den 70ern avancierte Reynolds zum Superstar und bestach selbst in kernigen Rollen durch Witz und Charme – siehe etwa „Der Tiger hetzt die Meute“ (1973) oder „Mein Name ist Gator“ (1976). Mit anspruchslosen Komödien wie „Ein ausgekochtes Schlitzohr“ (1977) und „Auf dem Highway ist die Hölle los“ (1981) feierte er große Erfolge, ehe seine Karriere Mitte der 80er zu stagnieren begann.

Vom Actionfach konnte sich Reynolds nicht lösen, so dass die Qualität von Rollen und Filmen beständig abnahm. Ein Beispiel: der auch von ihm gedrehte „Malone“ (1987). Im TV konnte er mit der Comedy-Serie „Daddy schafft uns alle“ (1990-94) hingegen ein größeres Publikum erreichen und wurde mit einem Emmy sowie einem Golden Globe ausgezeichnet. Mit „Striptease“ (1996) und „Boogie Nights“ (1997) feierte er ein kurzes Kino-Comeback. Für den Ersten wurde er für die Goldene Himbeere nominiert, für den Zweiten erhielt er einen Golden Globe und eine Oscar-Nominierung.

Privat machte Reynolds u. a. durch die medial ausgetragene Scheidung von Loni Anderson sowie mehrere Konkursanmeldungen von sich reden. Der Schauspielerei blieb er bis zuletzt treu.

Foto: Alan Light

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