„I can’t believe I’m in a graveyard with a strange man, hunting for vampires on a school night… Ew.“ – Fügt sich nur widerwillig in die Vorsehung: Buffy
Dass manche Unterhaltungsformeln nicht gleich beim ersten Versuch fruchten, belegt Vampirjägerin Buffy. Die nämlich hatte ihre Feuertaufe bereits fünf Jahre vor der erfolgreichen (und wesentlich gelungeneren) TV-Serie mit Sarah Michelle Gellar (7 Staffeln, 144 Episoden), stieß beim Publikum aber auf bestenfalls geringes Interesse. Nicht ganz zu Unrecht, ist der Quasi-Testballon „Buffy the Vampire Slayer“ doch ein klassisches B-Movie in der optischen Schlichtheit amerikanischer Fernsehspiele aus den frühen Neunzigern.
An oberster Spitze stand damals „Beverly Hills 90210“, jene klinisch sterile Teenager-Soap im Reichenmilieu, aus deren Cast Luke Perry gleich für eine Nebenrolle als rebellischer Pike verpflichtet werden konnte. Die Titelfigur selbst wird von (der viel zu alten) Kristy Swanson verkörpert, deren Karriere sich nach Kinofilmen an der Seite von Charlie Sheen („The Chase“) und Billy Zane („The Phantom“) gegen Ende des zweiten Jahrtausends in der Nichtigkeit verlor. Als oberflächliches High School-Häschen schlägt sie sich tagsüber mit den gewöhnlichen Problemen Heranwachsender herum, treibt nach Anbruch der Nacht aber gespitzte Holzpflöcke in die Herzen nach Menschenblut gierender Untoter.
Auslöser dieser Entwicklung sind wiederkehrende Träume über vergangene Kämpfe zwischen Blutsaugern und Slayern, wie die via Vorsehung und haarigem Muttermal bestimmten Vampirjäger genannt werden. Hinzu kommt die Konfrontation mit ihrem Schicksal durch den alternden Slayer-Mentor Merrick (Donald Sutherland, „Die Körperfresser kommen“), der sie auf den Kampf gegen den gefürchteten Nosferatu Lothos vorzubereiten versucht. In dessen Rolle hüllt sich Rutger Hauer („Der Tag des Falken“) in ein albernes Cape und darf ganz tief in die Overacting-Kiste greifen. Mehr noch als für den renommierten Niederländer gilt dies für seinen ebenfalls Blut saufenden Gehilfen.
Das naive B-Movie wider dem tierischen Ernst präsentiert sich als recht flache, anfangs aber immerhin noch drollig trashige Teen-Soap-Satire mit Vampiren. Doch nicht nur die von „Firefly“-Erfinder Joss Whedon kreierte Alibigeschichte mit ihren lieblos inszenierten Actionszenen strapaziert bald den Geduldsfaden, sondern vor allem der infantile Humor. Unter den überzogenen Darstellern finden sich auch David Arquette („Scream“) und die spätere zweifache Oscar-Gewinnerin Hilary Swank („Million Dollar Baby“), die ihre Berufung zur Charakterdarstellerin sicher nicht diesem frühen Auftritt verdankt. Viel zu bieten hat der unausgegorene und leidlich amüsante Genre-Mix letztlich nicht. Umso beachtlicher erscheint da der spätere Erfolg Buffys auf der Mattscheibe.
Wertung: (3,5 / 10)