Buddy fängt nur große Fische (I/F 1973)

buddy-faengt-nur-grosse-fischeEine der Schlüsselrollen von Brachial-Komiker Bud Spencer ist die des neapolitanischen Kommissars Rizzo. Dessen Spitzname lautet Plattfuß und zeugt von der Angewohnheit, bösen Buben als Verhörmethode gern mal auf die Zehen zu steigen. Seine Art ist rüde, die Erfolge jedoch unbestritten. Eine Pistole benötigt der Rauschgiftfahnder nicht. Wenn es brenzlig wird, lässt er einfach die Fäuste sprechen. Sein Ruf ist legendär und selbst in der Unterwelt ist Rizzo geachtet. Kleingauner lässt er gar unbehelligt davon kommen. Dem neuen Vorgesetzten Tabassi (Adalberto Maria Merli, „Die Gang“) ist er damit natürlich ein Dorn im Auge.

Leicht könnte man die Figur des schlagkräftigen Kommissars als Parodie auf harte US-Cops der Marke „Dirty Harry“ interpretieren. Doch der von Steno („Etappenschweine“), eigentlich Stefano Vanzina, flott inszenierte Auftakt der vierteiligen „Plattfuß“-Reihe versteht sich bei aller Überspitzung nicht als pure Komödie. Der Plot ist ein klassischer Krimi, mit sozialkritischer Note und grober Kelle. Für die bürgt bereits der vollbärtige Spencer, der die Unterwelt mit Kopfnüssen und Ohrlaschen eindeckt, nicht selten aber auch selbst schmerzhaft Prügel einstecken muss. Unverwundbar jedenfalls ist Rizzo nicht. Allein das macht ihn zu einem ungewöhnlichen Charakter in der Karriere Spencers.

In „Buddy fängt nur große Fische“, auch bekannt unter dem Titel „Sie nannten ihn Plattfuß“, versucht der Kommissar die organisierte Einfuhr von Drogen nach Neapel zu unterbinden. Seine Widersacher aber haben mächtige Verbündete und obendrein die Mittel, um die Straßen der Stadt mit Rauschgift zu überschwemmen. Als selbst der Sohn seiner Vermieterin Suchterscheinungen zeigt, sieht Plattfuß rot. Unter Mordverdacht und vom Dienst suspendiert, stellt er den Hintermännern auf eigene Faust nach. Ein riskantes und obendrein gefährliches Unterfangen.

Trotz des ernsthaften Grundtons muss auf den Spencer-typischen Humor nicht verzichtet werden. Anteil nimmt daran wie so häufig die deutsche Synchronfassung von Rainer Brandt, die sich, im Gegensatz zu zahlreichen anderen Filmen, aber mit verbalen Kapriolen angenehm zurück hält. Bedauerlicherweise ist Rizzos erster (und auch bester) Einsatz in der hiesigen Fassung bis heute zensiert. Keine der zugegeben unerwartet derben Prügeleien blieb unangetastet. Ein untrügliches Zeichen dafür, das „Buddy fängt nur große Fische“ nicht als klassischer Familienfilm konzipiert war. Etwas angestaubt und doch noch immer sehenswert. Definitiv einer von Spencers stärksten Solo-Auftritten.

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

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