„Vogelscheiße im Gesicht, und das Glück verlässt dich nicht.“ – Ein unverbesserlicher Optimist: Tony
In Amerika drehte Bruno Corbucci („Die Miami Cops“), Bruder von „Django“-Schöpfer Sergio Corbucci, 1982 die Krimi-Komödie „Bud, der Ganovenschreck“. Die bedeutet einen weiteren Soloeinsatz von Donnerfaust Bud Spencer („Buddy fängt nur große Fische“), der als Sonderdezernent Parker dem verdienten Urlaub entgegensehnt. Doch daraus wird nichts. Er wird mit der Verhaftung des Trickbetrügers und Gigolos Tony Roma (mit Schnurbart und Perrücke kaum zu erkennen: Tomas Milian, „Zwei Compagneros“) betraut, der sich unlängst den Zorn eines Senators zuzog, weil er mit dessen Gattin durch die Federn turnte.
Natürlich ist Parker der richtige Mann für den Job. Nur versucht sich der Gauner rasch seiner Obhut zu entziehen. Die Flucht gelingt, aber erst, als der gewitzte Cop den Strolch bereits abgeliefert hat. In der Folge hält sich Corbucci zu lange mit Tonys Gaunereien auf und lässt ihn vor der sonnigen Kulisse Floridas gut betuchten Damen nachstellen. Als er zufällig Zeuge eines Mafiamordes wird, wollen ihn die Killer natürlich auch kaltstellen. Klar, dass in so einer vertrackten Situation nur noch einer helfen kann: Parker. Über den ungebetenen Mitfahrer auf dem Weg in die Ferien ist der grobe Elitepolizist aber natürlich alles andere als erfreut.
Das Skript von Bruno Corbucci und Mario Amendola, der mit dem Regisseur (und seinem populäreren Bruder) bei diversen Filmen (u.a. „Leichen pflastern seinen Weg“) zusammenarbeitete, setzt zwar auf reichlich Turbulenzen, ist aber einfach zu selten wirklich witzig. Spencer gibt routiniert den grobschlächtigen Gutmenschen mit Stahl in den Fäusten, während Milian an seiner Seite einfach kein Ersatz für Terence Hill ist. Aber auch Spencers Rolle weicht zu oft vom angestammten phlegmatischen Rammbock ab. Sein Parker ist verheiratet und neben einem Schoßhund mit einem ganzen Stall voll Kinder gesegnet.
Die Frau aber weiß nichts von der Polizeikarriere, so dass Buddy den Schein eines Vertreters für Haushaltsgeräte aufrecht erhalten muss. Eine Begründung bleibt der Film schuldig, dafür darf sich Tony in die abgetakelte Schäwgerin seines Beschützers vergucken. Amüsant ist das nicht, eher schon hilflos. Aus der Misere retten Spencer nicht mal die Fäuste. Die lässt er nach einer halben Stunde erstmals sprechen, wobei die Watschen für zwei Rausschmeißer aber so kurz wie altbekannt verteilt werden. Der mauen Krimi-Komödie mangelt es an Pep und Schlagfertigkeit. Definitiv einer der schwächsten (Solo-)Auftritte Spencers.
Wertung: (4 / 10)