Als Drehbuchautor hat sich Mateo Gil einen Namen gemacht. Der Spanier schrieb die gefeierten Thriller „Tesis“ und „Öffne deine Augen“, in Zusammenarbeit mit Alejandro Amenabár ersonn er auch das Skript zum Oscar-prämierten Melodram „Das Meer in mir“. Amenabár, Regisseur dieser drei Filme, komponierte im Gegenzug die Musik zu Gils Langfilmdebüt „Bruderschaft des Todes“. Geschrieben hat das Drehbuch natürlich Mateo Gil selbst, wenn auch basierend auf einem Roman von Juan Bonilla.
Im Mittelpunkt des clever konstruierten Thrillers steht der ambitionierte Jungautor Simón (Eduardo Noriega, „The Devil´s Backbone“), der bei einem Tageblatt in Sevilla die Rubrik des Kreuzworträtsels pflegt. Als es während der Semanta Santa, der Heiligen Woche, zu einem Giftgasanschlag in einer Kirche kommt, bemüht sich Simón um die Enträtselung der Hintergründe. Zusammen mit der Journalistin María (Natalia Verbeke, „Bedtime Stories“) taucht er in eine Verschwörung ein, deren Anhaltspunkte wiederholt in Richtung seines Mitbewohners Sapo (Jordi Mollá, „Bad Boys II“) deuten.
Mit gedrosseltem Tempo belässt Mateo Gil Story und Charakteren Raum zur Entfaltung. Erst allmählich lässt er Licht auf die Hintergründe fallen und überrascht mit manch unvorhersehbarer Drehung der Geschichte. Der Auftakt vermittelt noch den Eindruck eines artgemäßen Konspirationsthrillers, das spezielle Element aber ist die Entwicklung in Richtung eines schlitzohrig schwarzhumorigen Verwirrspiels. Denn Simón rückt bald in den Mittelpunkt eines mörderischen Rollenspiels, an dessen Höhepunkt ein weiterer Anschlag steht.
Seine Spannung schöpft der Film aus der Fokussierung auf die Hauptfigur. Die Erzählung verbleibt bei Simón, die anderen Protagonisten chargieren lediglich mehr oder weniger Bedeutsam um seine Person. Es bleibt also gar nichts anderes übrig, als mit ihm die undurchsichtige Schnitzeljagd zu wagen und die ein oder andere Überraschung zu erleben. Mateo Gil stellt mit seinem fesselnden Schweißtreiber unter Beweis, dass er auch auf dem Regiestuhl eine Größe ist. In seinem Herstellungsland war „Bruderschaft des Todes“ ein Kassenschlager. Hierzulande kommt das Publikum zumindest in den Genuss eines gehobenen Heimkinoabends.
Wertung: (7 / 10)