Broadside – Old Bones (2015, Victory Records)

broadside-old-bonesSommer, Sonne, Pop-Punk. In dieser Welt lässt sich prima leben. Zumindest zeitweilig, denn der fade Beigeschmack lässt sich nur schwerlich entkräften. Wer für diese Erkenntnis einen weiteren Beleg benötigt, der möge sich „Old Bones“ zu Gemüte führen. Das Victory Records-Debüt des Fünfers aus Richmond beschwört den üblichen Mix aus lockerem Melodienreichtum und zum Mitsingen animierender Refrains. Die Vocals sind im Vergleich zu ähnlich gearteten Bands eine Spur rauer und auch das Tempo bleibt über weite Strecken angezogen. Nur hat man das Ganze in dieser Konstellation schon derart häufig vorgesetzt bekommen, dass abseits wohlwollender Zustimmung keine überschwängliche Gefühlswallung aufkommen mag.

Die Formel ist von Grund auf bekannt. Den Unterschied macht bestenfalls die Spielfreude. In diesem Punkt ist den 2010 gegründeten Jungs kein Vorwurf zu machen. Die 11 Songs gehen souverän ins Ohr, unterscheiden sich aber nicht so weit voneinander, als dass einzelne davon über die Dauer des Albums wirklich hängen blieben. Ausfälle sind beileibe nicht darunter und wer mag, kann zu Beiträgen wie dem rockigen „Damaged Kids“ oder dem betont abwechslungsreichen „Come & Go“ leicht die (juvenile) Sau rauslassen. Für mehr als den verlässlichen Standard (einschließlich der Quotenballade „A Light in the Dark“) bürgt „Old Bones“ aber nicht. Denn dafür bleiben BROADSIDE schlicht zu vorhersehbar. Aber mehr als nette Berieselung darf manchmal nicht verlangt werden. Dann klappt’s auch mit dem Pop-Punk.

Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

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