Brain Smasher – Der Rausschmeißer (USA 1993)

Die Schauspiel-Karriere von Andrew ‚Dice‘ Clay währt(e) zwar keineswegs kurz, dafür weitgehend unter Ausschluss einer nennenswerten Öffentlichkeit. Sein bis heute prägendes Werk ist „Ford Fairlane“ (1990), eine Brachial-Komödie, mit der der vorrangig auf die Beleidigung von Minderheiten geeichte Pöbel-Comedian stattlichen Kult-Status erreichte. Davor und danach steht jedoch… wenig. Seine einzige weitere Hauptrolle blieb die des schlagkräftigen Rausschmeißers in Albert Pyuns B-Streifen „Brain Smasher“. Der Rest, unauffällige Nebenrollen wie im „Stirb langsam“-Nachbau „Running Out“ oder dem Pauly-Shore-Vehikel „Jury Duty“ (beide 1995), ist kaum der Rede wert.

Erwähnenswert bleiben höchstens noch Clays Auftritte in Woody Allens „Blue Jasmine“ (2013) sowie „A Star is Born“ (2018). Aber auch die bedeuteten keine Wende. Der prollige – und häufig genug schlicht übertrieben unlustige – Spaßmacher hat sich im Image des Asozialen so behaglich eingerichtet, dass es schwerfällt, ihm mehr zuzutrauen. Die Rolle von Bouncer Ed Molloy im erwähnten Pyun-Schinken erweist sich daher als durchaus passend – und unterstreicht zugleich die Limitierung Clays. Dass hier aber weder der Witz, noch die Action überzeugt, liegt vorrangig an Pyun, der in Personalunion aus Regisseur und Autor zwar die relevanten Zügel in der Hand hält, sich in der genügsamen Manier eines Billigfilm-Routiniers, ähnlich „Ultimate Chase“ (1996), aber voll auf repetitive Erzählmuster beschränkt.

Bei „Brain Smasher“ bedeutet das: flüchten und prügeln. Den Anlass liefert die chinesische Red-Lotus-Sekte, u. a. vertreten durch Yuji Okumoto („The Crow: Wicked Prayer“) und Peter Kwong („Auf der Suche nach dem Goldenen Kind“), die unbedingt eine Pflanze mit magischer Kraft an sich reißen wollen. Jedoch wurde die von Cammy Crain (Deborah Van Valkenburgh, „Die Warriors“) an ihre Schwester, das Super-Model Sam (Teri Hatcher, „Superman – Die Abenteuer von Lois & Clark“), geschickt. Als die von den maskierten Sektierern, die fortwährend betonen müssen, dass sie keine Ninjas sind, bedrängt wird, erhält sie Hilfe von Rausschmeißer Ed, ob seiner Eisenfäuste „Brain Smasher“ genannt. Gemeinsam fliehen die beiden in die Nacht, beständig verfolgt von den akrobatischen Asiaten.

Dass die Cops dem flüchtigen Duo keine Hilfe sind, belegen die in Gastrollen agierenden Brion James, der neben Hatcher auch in „Tango & Cash“ (1989) spielte, und Tim Thomerson („Trancers“). Dabei zerlegt Pyun in bester „Terminator“-Manier eine Polizeistation. Allerdings stand „Big Trouble in Little China“ (1986), in dem Kwong ebenfalls mitwirkte, in Summe deutlicher Pate. So rennen und schlagen sich Clay und Hatcher durch einen monotonen Plot, bei dem die Chemie zwischen den beiden – dem originalen Untertitel „A Love Story“ entsprechend – eine bloße Behauptung bleibt. Eindruck hinterlässt „Brain Smasher“, anders als Eds Fäuste, keine. Nicht durch die illustre Besetzung, zu der auch Liz Sheridan (die Mrs. Ochmonek aus „Alf“) und Nicholas Guest („Nemesis“) zählen, und auch nicht durch die sympathisch schmale Prämisse. In die Karriere von Andrew ‚Dice‘ Clay fügt sich der Film damit geradewegs souverän ein.    

Wertung: 4 out of 10 stars (4 / 10)

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