Boss Martians – The Set-Up (2003/2004, Screaming Apple/India Records)

Eine erfrischende Portion Pop-Appeal, eine feine Prise Rock’n’Roll und eine Messerspitze New Wave zeichnen das mittlerweile fünfte Album der BOSS MARTIANS aus. Jenes trägt den Titel „The Set-Up“ und markiert – wie so häufig im Oeuvre der Band – den Aufbruch zu neuen stilistischen Ufern. Weniger Surf-Inspiration, dafür mehr Orgel-Anleihen und das untrügliche Gespür für kaum innovative, dafür umso eingängigere Songs machen die Scheibe zum wohlklingendsten wie gleichermaßen massentauglichsten BOSS MARTIANS-Output in der mehr als zehn Jahre umspannenden Bandgeschichte.

Süß, aber nie zu klebrig kommen die 13 Songs daher – mit unbändiger Spielfreude und unverzüglich zum mitträllern animierenden Lyrics. Von den 60ern bis weit in die 80er wird zitiert, geliehen und geklaut was das Zeug hält, bzw. was Elvis Costello, die BUZZCOCKS oder THE QUEERS mehr oder minder freiwillig entbieten. Die Produktion ist makellos, die abwechslungsreiche Palette von Mod bis Punk ebenso. Der Erfolg gibt den BOSS MARTIANS recht, konnte das Gespann aus Seattle doch allein in den USA mehr als 100.000 Einheiten von „The Set-Up“ absetzen. Dort ist die furiose Platte zwar bereits vor mehr als einem Jahr über Independent-Label „MuSick“ erschienen, doch holt India Records den schier grenzenlosen Ohrenschmaus nun auch nach Deutschland.

Wo sich andere Bands mit musischem Füllwerk begnügen, reihen die BOSS MARTIANS Hit an Hit. Hier reißt schlicht jeder Song mit, ermutigt zum fidelen Frühjahrstänzchen im sonnendurchfluteten Wohnzimmer. Wer MADCAP mag und im besten Sinne simpel gestrickte Fleißarbeit mit ersprießlicher Aufmerksamkeit honoriert, der wird an „The Set-Up“ kaum vorbeikommen. Und das ist auch verdammt gut so!

Wertung: 8 out of 10 stars (8 / 10)

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