Boozed – One Mile (2009, Chequers74/Chorus of One)

Seit nunmehr drei Alben drehen die Rocker (diesen Begriff darf man hier gerne einmal wörtlich nehmen) von BOOZED ihre Runden durch die heimische Musikszene. Dass neben kleineren Clubs auch schon größere Festivals auf dem Programm standen, versteht sich bei ihnen von selbst. Denn wer die bisherigen Alben – oder im Idealfall die Live-Fähigkeiten – der Jungs aus dem Osnabrücker Raum kennt, der weiß um ihre Energie und Spielfreude. Was in den Anfängen noch gehörig nach schwedischem Schweinerock meets AC/DC klang, wird nunmehr ein wenig aufgeweicht.

Nicht dass man prinzipiell das bekannte Terrain verlässt, aber schließlich sind die ehemaligen Jungspunde, die als sechzehnjährige ihr Debüt auf die Menschheit losließen, auch älter geworden. Dies hört man dem Sound von „One Mile“ durchaus auch an, auch wenn die mitreißenden Momente dadurch etwas wegbrechen. Denn gerade dieses ungestüme Rockmonster war stets die große Stärke von BOOZED. Dieses wird heuer ein wenig gebremst, wenngleich ein Song wie das furiose und sehr eingängige „This Ain’t My City“ besser fast nicht zu machen ist. Insgesamt agieren die Jungs nun vielseitiger, was aber nicht immer positiv zu werten ist. Ein ruhigerer Song wie „Easy“ oder das etwas altbacken klingende „One Mile to the Moon“ fallen eben aus dem Rahmen, auch in der zweiten Albumhälfte schleicht sich der ein oder andere Lückenfüller ein.

Sicherlich ist „One Mile“ der nächste Schritt für die Band, aber noch nie klangen BOOZED so „alt“ und nach staubigem Hardrock wie hier. Das wird spätestens beim überflüssigen WESTERNHAGEN-Cover „Sexy“ deutlich, dass auch gut und gern in dieser Form von jeder Bierzeltband stammen könnte. Richtiger Spaß will somit nur bedingt aufkommen.

Wertung: 5 out of 10 stars (5 / 10)

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