Body Count – Born Dead (1994, Virgin Records)

body-count-born-deadNatürlich folgte auf das kontroverse Debüt ein weiteres Album von BODY COUNT. Die Erwartungshaltung seitens der Fans war nach dem furiosen wie gleichermaßen wütenden Erstling enorm, erfüllen konnten Ice-T und Konsorten die Erwartungen aber nicht. Denn viel ließen sie nicht mehr übrig, vor allem inhaltlich. Insofern mussten sie sich wiederholen und auch musikalisch ging es für die Band nicht weiter. Daran änderte auch das toughe Auftreten im Booklet mit Schlagring und Pistole nicht viel.

Business as usual nennt man wohl den Opener „Body M/F Count“. „Body Count Anthem II” könnte man genauso umschreiben. Etwas mehr Einfallsreichtum hätte man ihnen schon zugestehen können. Auch die folgenden „Masters of Revenge“ – mit mehr als fünf Minuten zudem viel zu lang – und „Killin Floor“ erinnern mehr an Songfragmente, denn an richtige Stücke. Ein bisschen Krach hier, kein oder nur wenig Gesang dort, vielmehr dröhnendes Geschwafel. Dafür holt dann „Necessary Evil“ einiges heraus. Wobei auch hier der Charme des Erstlings nicht erreicht wird und das durchweg schnellere Thrash-Stück gar nicht so typisch für die Band ist. Sicherlich wirkt das gesamte Auftreten hier weniger hart als auf dem Vorgänger, wobei eine Steigerung wohl auch nur schwer möglich gewesen wäre. Als bester Beitrag entpuppt sich wider Erwarten das Jimi Hendrix-Cover „Hey Joe“, bei dem die bösen Jungs mal einen auf richtige Musiker machen und nicht nur ihre dicken Hosen präsentieren. So wie es bspw. beim recht plumpen „Street Lobotomy“ wieder der Fall ist.

Ungewöhnlich ist sicherlich die Positionierung von „Born Dead“ – der ersten Single – ans Ende des Albums. Auch mit diesem Song stellen BODY COUNT wohl mehr zufrieden, als dass sie begeistern. Gegenüber dem Erstling ist „Born Dead“ eine Enttäuschung, wenigstens aber ein ordentlicher Schritt zurück. Nur wenige Highlights, stattdessen wirkt einiges lieblos und ohne rechte Motivation heruntergespielt. Für ein kurzes „Body Count Motherfucker“ ist aber immer noch genügend Zeit. Natürlich.

Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

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