Bob Baldwin – Brazil Chill (2004, BlueCat Music)

Wer da so schelmisch vom Cover des Langspielers „Brazil Chill“ grient, ist mitnichten der uneheliche Filius von Soullegende Isaac Hayes, sondern das amerikanische Multitalent Bob Baldwin. Und gut lachen hat der Sänger und Komponist, Pianist und versierte Handhaber diverser Instrumente allemal, influenziert er dem Genre des Jazz mit seiner nunmehr neunten Platte doch nahezu brillant Elemente des Funk und lateinamerikanischer Folklore.

Tatkräftig unterstützt durch eine Vielzahl individueller musikalischer Werkzeuge, darunter Piano, Flöte, Saxophon und Xylophon, macht „Brazil Chill“ seinem Namen alle Ehre und entführt den Hörer unvermittelt in die sonnigen Gefilde des Zuckerhutes. Schwüle Sambarhythmen, launige Percussion und moderate Beackerung von Gesangsparzellen jenseits kommerzieller Anbiederung lässt Bob Baldwin sein Verständnis von individualistischer Verkettung lebensbejahender Klänge formidabelste Blüten treiben.

„Brazil Chill“ bietet über knapp 50 Minuten virtuose Klangskulpturierung für echte Genießer und zaubert das Flair von Sonne, Sand und gelöster Atmosphäre in die heimische Wohnstube. Während also in unseren Breiten die Hoffnung auf einen erfüllenden Sommer stetig schwindet, sorgt zumindest Bob Baldwin für prickelnde Intermezzi vor traumhafter auditiver Kulisse. Ein wahrhaft berauschender Trip des Geistes, uneingeschränkt empfehlenswert und bestens geeignet zur Überbrückung des grauen Herbstes. Veröffentlicht über „BlueCat Music“.

Wertung: 8 out of 10 stars (8 / 10)

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