Blood Lake – Killerfische greifen an (USA 2014)

blood-lake-killer-lampreys„It looks like an anus with teeth.“ – Nicht von sich auf andere schließen, Kate!

Im Segment des Tier-Horrors gab es aus dem Hause The Asylum bislang ausschließlich eigenwilligen Unterhaltungs-Dung abseits typischer Genre-Pfade. Sicher, an Klischees wurde nie gespart, das gängige Korsett simpler B-Filme aber durch Alibi-Drehbücher und monströs lächerliche Riesenkreaturen aufgesprengt. Überzeugend sind Werke wie „Mega Piranha“ oder „Mega Shark vs. Giant Octopus“ trotzdem nie geraten. Das ändert sich auch mit „Blood Lake“ nicht, in dem die blutrünstigen Viecher aber immerhin (halbwegs) normalbelassen ausfallen und das aufgezeigte Milieu konventionellem TV- und Straight-to-Video-Standard entspricht.

Dass der deutsche Untertitel gleich mit den „Killerfischen“ winkt, ist jedoch biologisch inkorrekt. Denn die zur Gefahr werdenden Neunaugen sind fischähnliche Wirbeltiere, die wie eine Mischung aus Aal und Egel anmuten. Um die Ausbreitung der Rundmäuler in Michigan zu untersuchen, wird Michael Parker (Jason Brooks, „Baywatch“) vom US Fish & Wildlife Service ausgesandt. Der siedelt sich mit Gattin Kate (Ex-„Beverly Hills 90210“-Zicke Shannen Doherty) und den gemeinsamen Kindern in der Provinz an und macht sich ans Werk. Schnell steht fest, dass die Neunaugen den örtlichen Fischbestand dezimiert haben und auch vor Angriffen auf Menschen nicht zurückscheuen.

Der Auftakt unterscheidet sich kaum von artverwandten Beiträgen wie „Snakehead Terror“, hält durch den fixen Einstieg und einen aus dem Schädel gesaugten Augapfel aber bei Laune. Aber die Urheberschaft von The Asylum muss offenkundig gewahrt bleiben, weshalb die Handlungsweisen der Figuren zunehmend idiotisch ausfallen. Dafür steht insbesondere „Zurück in die Zukunft“-Doc Christopher Lloyd, der als Bürgermeister Akerman (natürlich) um Touristen fürchtet und die Arbeit von Michael und Kollege Will (Zack Ward, „Postal“) merklich erschwert. Als Michael die Presse informiert und vor der Gefahr aus dem Wasser warnt, lässt ihn Akerman feuern. Doch welch wackerer Filmheld hätte sich je von solchen Umständen stoppen lassen?

Regisseur James Cullen Bressack („13/13/13“) spult den Plot ohne nennenswerten Leerlauf ab, lässt aber das nötige Geschick vermissen, um die zunehmende Stupidität und überflüssigen Familienkitsch vergessen zu machen. Auch stellen sich die Figuren sträflich doof an, was wohl Spannung erzeugen soll, jedoch einzig Kopfschütteln forciert. „Blood Lake“ hätte solider Bockmist werden können, erweist sich schlussendlich aber doch nur wieder als Asylum-typischer Müll. Und warum die Gefahr am Ende durch ein paar geworfene Nierchen gebannt scheint, wo die Pseudo-Fische doch in Scharen über die Deiche strömen, erschließt sich auch nur bedingt. So bleibt es bei zu vielen Versäumnissen und zu geringem Unterhaltungswert.

Wertung: 2.5 out of 10 stars (2,5 / 10)

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