Da ist es wieder, das B-Movie-Flair des Exploitation-Kinos, der Muff des billigen Horrors der Neunzehnsiebziger. Nur eben transportiert über die Musik. Geradezu klassisch geben sich die Kanadier von BLOOD CEREMONY, die den Anfängen des gern mystisch verklärten Gitarren-Rock und alten Helden wie BLACK SABBATH nacheifern. Und das ohne Kompromisse, wohlgemerkt aber mit Grusel-Orgel und Flöten-Soli. Das zieht und lässt seitens der bemüht authentischen Klangsilhouette keine Wünsche offen. Nur der die fidel heidnische Instrumentierung durchbrechende Frauengesang erweist sich als Makel.
Sängerin Alia O’Brien, auch verantwortlich für besagte Einsprengsel von Orgel und Flöte, macht einen ordentlichen Job. Nur will ihre Stimme nicht recht zum wummernden Ritual-Rock passen. Sie bedient eher die andere Seite der Zeitreise, die der Blumenkinder. Von der aber sagte sich die (damals) neu aufbrandende, auf Motive des okkulten setzende Musikrichtung entschieden los. So entsteht ein Zwiespalt, der das selbstbetitelte Debüt überschattet, ohne ihm wirklich schaden zu können. Denn die instrumentalen Ausflüge überwiegen die Gesangsstrecken. Und wer flötet, kann eben nicht zeitgleich auch noch zwitschern. Nicht eben perfekt, aber allemal eine Empfehlung wert.
Wertung: (7 / 10)