Blind Fury – Blinde Wut (USA 1989)

blinde-wutBlind vor Wut: In „Blind Fury“ wandelt Rutger Hauer („The Hitcher“) auf den Spuren des japanischen Schwertmeisters Zatoichi und spielt einen im Kampfeinsatz erblindeten Vietnamkriegsveteranen. Der hört auf den Namen Nick Parker und wurde nach seiner folgenschweren Verwundung von Einheimischen aufgenommen und gepflegt. Unter ihnen lernte er das fehlende Augenlicht mit den übrigen Sinnen zu kompensieren und wurde zudem im Umgang mit dem Schwert geschult.

Das verbirgt sich bei seiner Rückkehr in die USA in einem Gehstock und komplettiert die unscheinbare Erscheinung, mit der er ihm wenig freundlich gesonnene Zeitgenossen unvorhergesehen zu überrumpeln versteht. Als Gangster MacCready (Noble Willingham, „Last Boy Scout“) Nicks alten Kriegskumpan Frank (Terry O’Quinn, „Stepfather“) zwingt, für ihn Drogen herzustellen, soll dessen Sohn Billy (nervig: Brandon Call, „Baywatch“) als Druckmittel verschleppt werden. Für Mutter Lynn (spielte mit Hauer bereits in „Das Osterman-Weekend“: Meg Foster) endet die Aktion tödlich.

Mit ein paar platzierten Schwerthieben kann Nick immerhin die Entführung des vorlauten Knaben verhindern und macht sich mit ihm auf den Weg in die Glücksspielmetropole Reno, wo Frank von den Verbrechern festgesetzt wird. Auf dem Weg von Florida nach Nevada muss sich der blinde Schwertkämpfer mit MacCreadys brutalem Hünen Slag (Randall ´Tex´ Cobb, „Arizona Junior“) herumschlagen. Als dessen Anstrengungen jedoch keine Wirkung zeigen, bekommt es Nick beim Showdown in MacCreadys Bergvilla mit einem namenlosen japanischen Attentäter (Martial Arts-Ikone Sho Kosugi, „Die Rache des Ninja“) zu tun.

Der von Phillip Noyce („Das Kartell“) mit ansprechendem Tempo inszenierte Thriller trumpft mit Selbstironie und sehenswerter Action auf. Hauer gibt überzeugend den sehbehinderten Helden, der sich auf seinem Weg auch mal hinter das Steuer eines Autos klemmt. Die Verwestlichung des japanischen Klassikers funktioniert auch deshalb so gut, weil sie sich der kulturellen Essenz der Figur behutsam nähert und die Bescheidenheit des rechtschaffenden Samurais auf die Moderne überträgt. Für Hauer sollte es in Hollywood fortan steil bergab gehen, ehe er im neuen Jahrtausend vermehrt auch wieder im Kino zu sehen war. Ein Grund mehr, Filme wie „Blind Fury“ in guter Erinnerung zu behalten.

Wertung: 7.5 out of 10 stars (7,5 / 10)

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