Blast – Das Atlanta-Massaker (USA 1997)

blast-das-atlanta-massakerWas wäre wenn? Die einleitenden Texttafeln von „Blast“ künden von den akuten Terrorgefahren während der Olympischen Sommerspiele von Atlanta 1996. Ihnen zufolge habe sich einer der Verdachtsmomente erhärtet und durch das Eingreifen der Behörden konnte ein Anschlag letztlich verhindert werden. Aber Schundfilmer Albert Pyun („Cyborg“) geht es in seinem spekulativen Billig-Reißer nicht um Fakten, sondern die Hypothese eines gelungenen Schlages gegen das amerikanische Sicherheitssystem. Nur verkommt diese zu einem weiteren unterirdischen „Die Hard“-Plagiat.

Die Herangehensweise im Stile eines Doku-Dramas, die in wechselnder Perspektive von Terroristen, intervenierenden Polizeikräften und Geiseln durchaus hätte funktionieren können, verfehlt durch lachhaft klischeebeladene Figuren jeglichen Wert. Als die bewaffnete Gruppe um Anführer Omodo (Andrew Divoff, „Air Force One“) in das Schwimmstadion eindringt und die weibliche Schwimmstaffel bedroht, ist es an Hausmeister Jack (Linden Ashby, „Mortal Kombat“) den Tag und Trainerin Diana (Kimberly Warren, „Mean Guns“), die natürlich seine Ex-Frau ist, zu retten.

Erschwert wird das Unterfangen durch eine alte Beinverletzung, die den Kampfsport-bewanderten Helden wider Willen aber nicht davon abhält, es auch mal erfolgreich mit einer Übermacht bewaffneter Widersacher aufzunehmen. So ernst wie dies Szenario aufgezogen wurde, kann es angesichts der lächerlichen Übertreibung unmöglich genommen werden. Für einen halbwegs unterhaltsamen B-Thriller hätte das aber immer noch ausreichen können. Aber Pyun, der die Not eines Schnürsenkelbudgets stets zur Tugend erhob, serviert abermals eine gehetzt wirkende Inszenierung mit ungelenken Großaufnahmen und mangelndem Gespür für Aktion und Emotion.

Während sich Jack in langatmiger Pseudo-Suspense durch die ewig gleichen Flure hetzen lässt, versucht der für die Handlung überflüssige Anti-Terrorexperte Leo (drehte mit Pyun auch „Omega Doom“: Rutger Hauer) die Situation von außen zu entschärfen. Der furchtbar aufdringliche Score gaukelt dazu imaginäre Spannungsmomente vor, wie dieser quälend zähe Stümper-Thriller ausgeht, liegt dennoch klar auf der Hand. Die Realität folgt bei „Blast“ eben auch nur der Vorgabe niederster Filmklischees. Aber wem es ein Trost sein mag, auch mit dem Auftauchen der von Pyun gern thematisierten Cyborgs hätte der Plot nicht weniger unglaubwürdig ausfallen können.

Wertung: 2 out of 10 stars (2 / 10)

scroll to top