Bjørn Berge – Blackwood (2011, Dixie Frog/H’ART)

Die Weite des amerikanischen Kontinents strahlt bis nach Norwegen. Dort lebt und wirkt Bjørn Berge, der dem Blues huldigt, als wäre er selbst fester Teil der Kultur in Übersee. Sein Album „Blackwood“ strotzt vor US-Einflüssen und besteht trotzdem für sich allein. Denn nicht nur der Akzent in Berges Stimme macht ihn zum auswärtigen Beobachter, der inspiriert und frei von Scheuklappen in verschiedene Spielarten und Genres eintauchen kann. Das führt zu Ausflügen Richtung Dixie, Country oder auch Folk. An der Basis aber strebt immer wieder der Rock in den Vordergrund.

An der Gitarre ist Berge, dessen Songs zwischen reduziert und akustisch mäandern, eine Macht. Ob es nun das Banjo beim starken Opener „In & Out“ ist oder lupenreiner Blues-Rock beim Percussion-veredelten Titeltrack, mit teils beachtlicher Geschwindigkeit lässt der Musiker seine Finger über die Saiten fliegen. Das raue Organ sorgt dabei für die nötige Erdung. Berges Blues hat Eier, neben musikalischer Klasse aber auch ein hohes Maß an Abwechslung. Besonders beeindruckt aber die unterschwellig rockige Note. Zumal man Stromgitarren auf „Blackwood“ vergebens sucht.       

Wertung: 8 out of 10 stars (8 / 10) 

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