Belmondos – Altes Neues (2003, DIY)

Auch wenn Düsseldorf die Landeshauptstadt von NRW ist und sich gern im teuren Licht der Königsallee suhlt, bei Konzerten hinkt die Stadt mit der längsten Theke der Welt deutlich hinterher. Das ist umso bedauerlicher, da Düsseldorf einige wirklich feine Bands zu bieten hat, von denen manche weit über die Stadtgrenze hinaus bekannt sein sollten. Eine dieser Combos hört auf den Namen BELMONDOS und hat vor rund zwei Jahren in Eigenregie eine vielversprechende EP veröffentlicht. Mit „Altes Neues“ wird nun endlich der längst fällige Nachfolger präsentiert.

Boten sie auf ihrem ersten Output melodischen Punk-Rock, der vor allem durch die kraftvolle Stimme ihres Sängers Christian gut zur Geltung kam, so hat sich die musikalische Ausrichtung auf dem Folgewerk nicht grundlegend verändert. Auf der Stelle ist man allerdings auch nicht getreten. Im Gegenteil. Auffällig ist natürlich sofort, dass nun auf Deutsch gesungen wird, was zwangsläufig Vergleiche mit MUFF POTTER oder JUPITER JONES nach sich zieht. Als großes Plus ist die Abwechslung auf „Altes Neues“ zu bewerten, denn die Band ist fassettenreicher geworden. Es wird in den Songs mehr variiert und die Stärken kommen insgesamt besser zur Geltung.

Dazu hat man mit dem Opener „Frau au lentes“ und dem folgenden „Vier“ absolute Hits am Start. Doch auch die anderen Stücke halten ein ähnlich hohes Niveau, auch wenn die beiden genannten die größten Eindrücke hinterlassen. Die Texte sind sehr persönlich und voller Emotionen, wirken dabei aber nie platt oder abgedroschen. So ist den BELMONDOS mit „Altes Neues“ ein echtes Schmuckstück gelungen, das Ärsche tritt und zudem noch ungeheuer abwechslungsreich daherkommt. Mehr davon, aber bitte schnell.

Wertung: 7.5 out of 10 stars (7,5 / 10)

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