Sie sind spröde, melodisch verquer und auch ein wenig sperrig. Doch die vier Songs der selbstbetitelten BEGGARS-7″ machen Eindruck. Einen guten sogar. Aber es braucht Zeit, sich von den Stücken einnehmen zu lassen. Erst allmählich offenbart das, was in der flüchtigen Rezeption als polternder Post-Hardcore mit DIY-Charakter eingestuft werden könnte, die unter der harten Oberfläche liegende Essenz. Bei genauerer Betrachtung nämlich bietet die Band aus Chicago, Illinois, eigenwilligen Rock, der durch die zugegeben starke Färbung in Richtung Hardcore und Punk einen eigenwilligen Touch erhält.
Der Sound ist ungeschliffen und frei von jeglicher Wertschätzung für glatte Produktionsgüte. Alles andere wäre auch infam. Der Gesang wird zum fortwährend plärrenden Geschrei. Das fördert den Hauch der Verzweiflung – vor allem bei der zehrenden Anprangerung eines dem Alkohol verfallenen Vaters in „Wasted“ – und verschiebt das melodische Moment in Richtung der Dissonanz schätzenden Gitarren. Die EP bleibt druckvoll, mehr destruktiv als konstruktiv und bewahrt sich im Verzicht auf echte Vorwärtsbewegung eine eigenbrötlerische Note. Aber Kompromisse sind eben nicht das Ding von BEGGARS.
Wertung: (6,5 / 10)