Bayside – Interrobang (2019, Hopeless Records)

Es gibt sie noch, die Bands, die partout kein schwaches Album abliefern können. Nun muss man wahrlich nicht jede Platte von BAYSIDE derart heftig abfeiern wie etwa „The Walking Wounded“ (2007) oder „Killing Time“ (2011). Dennoch ist die Konstanz, mit der das Gespann aus Long Island seit bald zwei Dekaden für packend intensiven Indie-Rock mit mal mehr, mal weniger ausgeprägt punkiger Note sorgt, höchst bemerkenswert. Das untermauert „Interrobang“, Langspieler Nummer acht, mit einmal mehr verblüffender Klarheit.

Was Frontmann Anthony Raneri und seine Mitstreiter hier vorlegen, muss nahezu unverzüglich als eines der besten Werke ihrer bewegten Geschichte klassifiziert werden. Wie bereits auf den letzten Alben mixen BAYSIDE dabei Strömungen verschiedener Schaffensphasen und arrangieren diese zu einem begeisternden Feuerwerk aus emotionalem Tiefgang und immenser Wucht neu. Man muss sich nur das regelrecht nach Stadion-Atmosphäre schreiende „Bury Me“ auf der Ohrmuschel zergehen lassen, um zu spüren, auf welchem Niveau das Quartett über die volle Distanz der zehn Stücke agiert.

Die melodische Verspieltheit, Raneris intensive, fortwährend für Singalongs bürgende Stimme und das stets überlegt zwischen Innehalten und Vorpreschen mäandernde Tempo stellen ab dem eröffnenden Titeltrack die Weichen für ein außergewöhnliches – und selbst für die Maßgabe von BAYSIDE – außergewöhnlich großartiges Album. Dass die Gitarren-Soli in ihrer enormen Strahlkraft momentweise gar in zart metallische Gefilde vordringen, unterstreicht die instrumentale Breite, mit der die Band nicht allein Referenz-Hits des Kalibers „Interrobang“, „Medication“, „Numb“ oder „White Flag“ auch nach dem xten Durchlauf noch zum prächtigen Ohrenschmaus stempeln. Diese Platte muss man einfach feiern!

Wertung: 8.5 out of 10 stars (8,5 / 10) 

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