Wenn Forest Whitaker, für seine Darbietung in „Der letzte König von Schottland“ 2007 Oscar-gekürt, Reue für die Mitwirkung in einem Film zeigt, so muss wahrlich arges im Busch sein. Die Scham gilt „Battlefield Earth“, der strunzdummen Verfilmung des gleichnamigen Romans von Scientology-Gründer L. Ron Hubbard. Mit dessen Ideologien ist das Blendwerk der Science-Fiction nur schwer in Einklang zu bringen. Doch selbst wenn der Kinoableger die gesamte Philosophie des Heilsbringers geistig umnebelter Besserverdiener propagieren würde, so verfehlt er doch allein deshalb seine Wirkung, weil er so unglaublich mies daherkommt.
Anno 2000 überfallen die außerirdischen Psychlos die Erde und versklaven die Menschheit. Ein Millennium später ist die unterworfene Rasse nahe der Ausrottung. Die alten Technologien sind längst vergessen, dafür ist das Streben nach windiger Namensgebung wacher denn je. So kommt es, dass der aufbrausende Jonnie Goodboy Tyler (Barry Pepper, „Knockaround Guys“) vom archaischen Dorf in die verwüsteten Städte zieht, um den Legenden der dort hausenden Götter nachzuspüren. Er findet sich streunende Verbündete, wird von den Psychlos zwecks Zwangsarbeit verschleppt und vom intriganten Erdregenten Terl (John Travolta, „Phenomenon“) instrumentalisiert. Mit reichhaltigen Folgen.
Lange passiert nichts, danach noch viel weniger. Das angedachte Epos erweist sich als geradezu ärgerlicher Rohrkrepierer, bei dem die streng vorgezeichnete Handlung in üppigem Geschwafel breit getreten wird. Terl und seinem tumben Gehilfen Ker (Whitaker) wird auf unbestimmte Zeit Dienst in der fremden Welt aufgebrummt, was beide durch Selbstbereicherung in Gold erträglich zu gestalten planen. Dazu spannen sie Jonnie in eine den Geist mit Wissen flutenden Maschine ein, damit er auch fein die Abbaugeräte zu bedienen weiß. Jedoch gibt er wiederholt Fersengeld und wird ein jedes Mal mit einem betäubenden Schuss in den Rücken zur Strecke gebracht.
Selbstredend aber feilt Jonnie Boy bereits am Aufstand und führt die Besatzer, die sich, ungelenk auf klobigen Stelzen umhereiernd, mit Rastamähne und Luft spendender Nasenklammer recht grotesk geben, in die Irre. Während der Plünderung von Fort Knox wird in einem alten Militärstützpunkt, wo auch nach 1.000 Jahren jedwede Technik noch einwandfrei funktioniert und ein jeder Kampfjet vollgetankt zum Einsatz bereit steht, die Gegenwehr geprobt. Am Ende geht es den Invasoren vom anderen Stern (darunter auch Travoltas Ehefrau Kelly Preston, „Jerry Maguire“) an den Kragen, damit der in Weisheit belassene Revoluzzer auch brav ein neues Zeitalter menschlicher Freiheit einläuten kann.
In seiner akuten Lächerlichkeit und der Fülle an inhaltlichen Fehlern taugt der von Roger Christian („Nostradamus“) schmerzhaft unspektakuläre Streifen nicht einmal mehr auf unfreiwillig komischer Ebene. Vielmehr zerrt er an den Nerven des Zuschauers, wenn ganze Szenen aus Filmen wie „Blade Runner“, „Matrix“ oder „Independence Day“ geklaut werden und sich die lustlos agierenden Darsteller durch schlechte Dialoge und maue Action schlafwandeln. Wenn der gebündelt auf ein Filmwerk eingedroschene Hohn auch nur einmal gerechtfertigt erscheint, dann im Falle von „Battlefield Earth“. Für dessen kolossales Scheitern sollte man dankbar sein, blieb die ursprünglich angedachte Fortsetzung so doch nur ein vager Plan.
Wertung: (2 / 10)