Musikalischer Stumpfsinn kann so viel Spaß bereiten. Zugegeben, ein wenig Unrecht wird BASHDOWN mit dieser einleitenden Zusammenfassung durchaus erteilt. Denn trotz sorgsam gepflegter Bollo-Attitüde ist „Pushing the Envelope“, zweiter Langspieler des Vierers aus Hannover, keine 08/15-Schießbude mit rigider Fokussierung auf die altbewährte „Simpel, aber effektiv“-Formel. Der Inspirationsspielraum erweist sich als sympathisch breit gefächert, obgleich die für stilistische Anlehnungen Spalier stehenden Vorreiter kaum zu überhören sind. Zu diesen zählen etwa PRO-PAIN, HATEBREED oder auch LAMB OF GOD. Der Schaden der geneigten Hörerschaft soll es wahrlich nicht sein.
Denn BASHDOWN setzen vom groovigen Startschuss „Checkmate“ ausgehend voll auf rüde Energieausschüttung und garnieren diese mit einem Sound zwischen den Stühlen von US-Ostküsten-Hardcore, Thrash und selbst Nu Metal. Das sorgt in reger Folge für Kopfnickeralarm von Format; daraus resultieren stattliche Brecher wie das stampfende „Create a God“, die flott Nu-Metal-beeinflussten „U“ und „Demonize“, „Hell-Bent“ oder die Thrash-Gewitter „Duplicity“ sowie „Cleaning House“. Für die vollen 41 Minuten reicht der Saft zwar nicht, ohne dass sich mitunter dezente Ermüdungserscheinungen einstellen, unter dem Strich bietet „Pushing the Envelope“ aber ausreichend starke Momente, um BASHDOWN im Schatten der oben genannten Wegbereiter locker bestehen zu lassen. Die Frage nach dem Grad des aufgefahrenen Stumpfsinns stellt sich da längst nicht mehr.
Wertung: (7 / 10)