Mit ihrer EP „Nothing is Fucked Here“ haben BANQUETS aus New Jersey deutlich positiv auf sich aufmerksam gemacht. Ihr nun zweites, selbstbetiteltes Album hinterlässt anfangs noch einen zwiespältigen Eindruck. Die Songs wirken nun etwas glatter, dem Gesang fehlt ein bisschen diese manchmal dezent kratzige Note. Mitunter klingt das fast etwas seicht und konstruiert. Etwaige Zweifel werden im weiteren Verlauf der Auseinandersetzung jedoch durch großartige Melodien und Refrains weggespült. Nachhaltigkeit und Substanz zahlt sich dann doch aus.
Wobei das stets Nörgeln auf höherem Niveau ist. Denn wer den 90s-Emo mochte oder heute auf THE GASLIGHT ANTHEM steht, der wird auch hier sicherlich fündig werden. Die Melodien sitzen souverän und gerade der Opener „Little Shadows“, „Call It a Comeback“, „Fade From Gold“ oder „Paths“ sind wunderbar eingängige Nummern mit teils großartigen Hintergrund-Chören. Mit „Start & Stops“ ist auch kurz mal eine etwas schnellere – aber nicht minder melodische – Nummer dabei.
Über allem schwebt, getragen vom klaren Gesang, eine dezent melancholische Note. Wobei der Ausblick stets positiv ist. Man hat hier nicht nur das Gefühl, dass sich ein paar Songs aneinanderreihen. Vielmehr ergibt sich ein stimmiges Gesamtbild, in dem man sich auch mal verlieren kann. Großartig!
Wertung: (8 / 10)