Bad Religion – Stranger Than Fiction (1994, Atlantic)

bad-religion-stranger-than-fictionAls BAD RELIGION 1994 ihr Major-Debüt „Stranger Than Fiction“ veröffentlichten, konnten sie bereits auf über zehn Jahre Bandgeschichte und sieben Alben zurückblicken. Das die gesellschaftskritische Combo um die beiden Köpfe Greg Graffin und Brett Gurewitz jemals auf einem Major landen würden, hätten wohl wenige Jahre zuvor nur die wenigsten vermutet. Vielleicht war dieser Schritt nach dem experimentierfreudigen und etwas zahnlosen „Recipe for Hate“ aber auch dringend notwendig. BAD RELIGION wurden fortan zwangsläufig einer breiteren Masse zugänglich gemacht, die Videos zu „Stranger Than Fiction“, „21st Century (Digital Boy)“ oder „Infected“ liefen zwar nicht zur Prime-Time bei MTV, aber zumindest liefen sie.

Mit „Stranger Than Fiction“ wurden die Songs im Schnitt wieder etwas schneller als beim Vorgänger, wenngleich auch einige langsamere Stücke darauf enthalten sind. Insgesamt aber kommt ihr Gespür für eingängige Melodien wieder etwas mehr zum Vorschein, fast so, als wenn sie es allen noch mal richtig beweisen wollten. Zwar erreichten sie mit diesem Album nicht die Hitdichte, die einige der Vorgänger hatten, doch ist ihnen nochmals ein beachtenswertes Album geglückt. Gleichwohl ist es als vorläufiges Ende einer Ära zu betrachten, die erst Jahre später wieder aufkeimen sollte. Die kommenden Alben wurden liebloser, beliebiger, was sicherlich auch am vorläufigen Ausstieg von Mastermind Brett Gurewitz lag, der die Band nach „Stranger Than Fiction“ für einige Jahre verließ. Als Gäste sind unter anderem Tim Armstrong (RANCID) bei „Television“ oder Jim Lindberg (PENNYWISE) bei „Slumber“ zu hören. Aus kommerzieller Sicht waren BAD RELIGION nie erfolgreicher als mit ihrem Majordebüt und auch wenn das Album zum Ende hin ein wenig abflacht, gehört es sicherlich zu ihren besseren.

Wertung: 8 out of 10 stars (8 / 10)

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