Dass BAD ASTRONAUTS über weitreichende Bekanntheit verfügen, lässt sich an dieser Stelle nicht unterschreiben. Allerdings dürften viele den Namen Joey Cape zuordnen können, denn der Frontmann von LAGWAGON ist im Punk-Zirkus eine feste Instanz. Eben jener Cape steht mit mittlerweile sechs anderen Mitstreitern hinter dem Nebenprojekt, das im letzten Jahr sein Debütalbum „Acrophobe“ unters Volk brachte. Auf diesem ging Cape schon etwas sanfter und gemächlicher zu Werke, einige Verweise zu seiner Hauptband LAGWAGON konnte man aber dennoch nicht leugnen.
Nun also das nächste Werk der Band mit dem ulkigen Titel „Houston: We have a Drinking Problem“. Witzig ist die Platte allerdings nicht geraten, denn die meisten Songs sind doch recht schwermütig gehalten. Parallelen zu LAGWAGON braucht man demnach gar nicht erst zu suchen und alle, die musikalisch einen ähnlichen Stil erwarten, sollten besser die Finger von der Scheibe lassen. Das Tempo der Songs hält sich doch spürbar in Grenzen und nur vereinzelt gibt die Band ein wenig mehr Gas; etwa bei „Single“ oder „Killers and Liars“, die auch zu den Highlights des Albums gehören.
Sonst bestimmen vornehmlich ruhige Klänge das Geschehen und immer wieder kommt ein Piano, eine Orgel oder auch diverse Streicher zum Einsatz, die teilweise allein Cape während dessen Gesangseinsatz unterstützen. Zum Schluss gibt es mit „The Passenger“ wohl den intensivsten Beitrag zu hören, der sich thematisch mit den Geschehnissen des 11. September 2001 auseinandersetzt. Damit ist „Houston: We Have a Drinking Problem“ ein vielschichtiges und durchaus abwechslungsreiches Album geworden, das viele traurige, aber auch einige positive Passagen zu bieten hat. Damit gefällt die Platte über weite Strecken gut und passt wunderbar zum gegenwärtig trüben Herbstwetter.
Wertung: (7 / 10)