BABY J ist einer jener Hip Hopper, denen das Korsett des massentauglichen Sprechgesangs viel zu eng anmutet. Entsprechend vielseitig präsentiert sich der Soundtüftler auf seinem Solodebüt „Babyfood“, bei dem ein jeder Track durch die Riege grundverschiedener Gastakteure (u.a. ALEX BLOOD, MILLION DAN, DAVID GIBB) seinen ganz eigenen Beigeschmack erhält. Traditionell großspurig, mit dicken Rhymes und Beats, wie bei der Kooperation mit LOWKEY und THE CRIMEA, wird es nur selten. Auf Samples und anderen etwaigen auditiven Pomp wird gar gänzlich verzichtet.
Der Brite, der sich bislang vorrangig durch Remixe hervortat und mit seiner Variante der Amy Winehouse/Mark Ronson-Nummer „Valerie“ in die Charts stürmte, türmt unverblümt Reggae auf R`n`B, Soul auf Pop. Hip Hop ist selbstredend ein entscheidendes Element, dies jedoch auf eine multikulturell verspielte Art und Weise. So kommen gern mal THE STREETS in den Sinn oder auch die FUGEES. Puristen des kreativ geschmetterten Versmaßes wird das einige Gewöhnung abverlangen, der Weg des BABY J aber führt so viel weiter, als es die Erwartungshaltung im Vorfeld vielleicht zugelassen hätte.
Wertung: (8 / 10)