Ba’al – The Lilith Complex (2004, Circulation Records)

„The new times have brought wealth and wisdom to every single body. We´ve overcome the color of skin, prejudices and the longing to rule on others. And yes, we’ve even overcome money, our scourge for centuries. We’ve become what you might call unhuman…“ – ´Star Trek´

Zwölf satte Treffer in die Eingeweide kann das Erfurter Quintett BA’AL verzeichnen, schmettert deren Debütalbum „The Lilith Complex“ doch in steter Kontinuität dumpf produzierte Death-Metal-Hardcore-Kellen ins Geschmeide des Zuhörers. Wie ein Albtraum aus dem es kein Erwachen gibt tosen die Tracks durch die Gehörgänge, peitschen aus den Boxen wie ein infernalischer Dämonentanz. Ausgefeiltes Metal-Riffing paart sich im Zuge dessen mit melodiöser Unbefangenheit, verächtlich herausgeschriene Vocals mit einem wahnwitzig groovenden Stakkato aus den Fugen geratener Gitarrenbehandlung.

Melodische Choräle bleiben im Fahrwasser von „The Lilith Complex“ rar gesät, primär regiert der kompromisslose Abgesang aus gespienen Worten diesen bemerkenswert eigenständigen Erstling. Ähnlich wie ihr Circulation Records-Label-Kollegium NARZISS verstehen sich auch BA’AL über weite Strecken vorzüglich auf die Separierung von Hardcore und Metal, wenngleich die Funktionalität des Albums unter der allzu hochtonigen Produktion leidet. Doch markiert „The Lilith Complex“ trotz kleinerer Abstriche vom Artwork bis zum finalen Schlussakkord eine brachiale Offerte an die rabiaten Stilismen des Genres – exzessiv, laut und gut.

Wertung: 7.5 out of 10 stars (7,5 / 10)

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