Was haben Power-Pop, New Wave und Alt-Punk gemeinsam? Die Antwort liefern AUTOGRAMM, die entgegen des deutschen Namens nicht aus unseren Breiten stammen, sondern im entfernten Kanada ansässig sind. Denn das Gespann mixt munter Stile und Einflüsse und macht auch beim Titel seines jüngsten Streichs keinen Hehl aus dem ironischen Selbstbild: „Music That Humans Can Play“.
Dabei bleibt die dritte Platte des Quartetts sympathisch überschaubar dimensioniert, wenn beim eröffnenden „Born Losers“ ein Hoch auf die Eierköpfe und Außenseiter angestimmt wird. Der Synthie-Anteil erweist sich dabei schnell als retrospektiver Stimmungsgarant, der Richtung 80’s weist, gern jedoch auch darüber hinaus. So streift das Drumming bei „WannaBe“ Stadionatmosphäre, während sich „Hey Allie“ schnell als poppiger Ohrwurm mit zarten BEATLES-Anleihen erweist. Dazu liefern „Love Is For Fools“ oder „Yesterday“ feinsten Power-Pop, während „Plastic Punks“ mit Proto-Punk-Einschüben kokettiert.
Der Entdeckungsspielraum ist auf „Music That Humans Can Play“ damit konstant hoch; und ebenso der Appell an die Tanzbeine. Wer es also mit verschiedenen Spielarten von gestern (oder vorgestern) hält, die mit dem kreativen Geist von heute vereint werden, kann – und dürfte – an AUTOGRAMM seine/ihre helle Freude haben.
Wertung: (7,5 / 10)