Audio Karate – Lady Melody (2004, Kung Fu Records)

Wer sich 2003 die Tour der ATARIS und der VANDALS angeschaut hat, der hatte dort auch ersten Kontakt zu AUDIO KARATE. Von „hitverdächtigem Emo-Power-Poppunk“ war nach dem Release ihres Erstlings „Space Camp“ die Rede, wobei man diesen Ausdruck beim Nachfolger „Lady Melody“ um die Worte Emo und Pop verringern muss. Denn das via Kung Fu Records erscheinende zweite Werk ist doch ein Stück roher und kantiger ausgefallen, als die einstige Stilbezeichnung es vermuten lässt.

Zwar steht die Melodie auch noch im Vodergrund, jedoch nicht verpackt in gutgelaunte Singalongs, sondern mit einem Plus an Heiser- und Rotzigkeit im Leadgesang. Das musikalische Drumherum wird nicht aufs Drei-Akkord-Schema reduziert, sondern bietet ausgefeilte Spielereien, die dem Album ein gehöriges Plus an Power geben und sich auch nach mehrmaligem Hören nicht aufdrängen. AUDIO KARATE führen ihre „Lady Melody“ durch elf recht gelungene Stücke, die zwischen Midtempo und gutem Punkrock anzusiedeln sind.

„Jesus is Alive and Well (and Living in Mexico)“ ist der Opener, den man sich auf einer solchen Platte wünscht, der Titelsong in langsameren und verspielteren Regionen, „All This Time“ zum fröhlichen Kopfnicken und mittrommeln. Alles in allem Punkrock mit einem kleinen Punk und einem größeren Rock, ohne zu glatt, oberflächlich und langweilig zu klingen. Eine tolle Sache.

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

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