Demofilo Fidani ist der Schlockmeister des Italo-Westerns. Seine Werke sind die stümperhaften Erzeugnisse eines talentlosen Künstlers. Umso erschreckender mag da anmuten, dass es Nachahmer gibt. Luigi Batzellas („Nur Gott war sein Colt“) in jeglicher Hinsicht unterirdischer Streifen „Auch Djangos Kopf hat seinen Preis“ ist der Epigone des Irrsinns. Verborgen hinter dem Pseudonym Paulo Solvay kopiert er, was von gesundem Menschenverstand nicht als kopierenswürdig erachtet werden dürfte: steife Spielszenen, müde Action, ausladende Reitszenen, nicht zuletzt das grausige Setting. Selbst Fidani-Wegbegleiter Jeff Cameron („Ich will deinen Kopf“) wurde in die Haupt- und Titelrolle gezwängt.
Der Django-Bezug entspringt diesmal nicht den Hirnwindungen findiger Verleiher, sondern ist ganz und gar echt. Doch was wirkt wie eine bewusst überzogene Parodie ist ernst gemeintes Filmwerk. In dem verschlägt es Django (Cameron) in ein mexikanisches Nest, von dem aus er den gefürchteten Cortez-Brüdern (u.a. Edilio Kim, „Attila, die Geißel Gottes“) nachstellt. Die haben bei ihrem letzten Bruch seine Verlobte gekidnappt, weil die angeblich den Standort einer Goldmine kennt. Hinter der Bande ist aber auch der undurchsichtige Fulton (Gengher Gatti, „Leichenhaus der lebenden Toten“) her, der nach eigenen Aussagen im Dienste einer bestohlenen Bank unterwegs ist. Zu guter letzt ist da noch Raufbold Pickwick (John Desmont), der in die Ereignisse mit einbezogen wird, als die Schurken ihm den wertvollen Sattel seines Großvaters rauben.
Das luftige Nichts des Plots hat Asse finaler Wendungen in der Hinterhand, die sich mit lautem Poltern schon frühzeitig ankündigen. Aber Batzella geht noch weiter. Dies ungelenke Hantieren mit den Stilmitteln und Klischees des Genres greift auf alle Beteiligten über. Die Fotografie ist belanglos, die Bildmontage schlampig. Die grünen Feldwege (inklusive Reifenspuren) liegen so weit abseits etablierter Westernmythen, dass einem Angst und Bange werden könnte. Die öde Regie und die theatralischen Schauspielerleistungen würden vielleicht noch zum Schmunzeln einladen, wäre die Verschwendung von Mensch und Material nicht derart unsäglich vorangetrieben.
Die Dramaturgie holpert ohne Stringenz über Begebenheiten, die in nahezu beschämender Dummheit jeden noch so geringfügigen Kniff vorwegnehmen. Django begibt sich auf die Suche nach den Cortez’, wird gefangen genommen, gepeinigt und rechnet nach vollzogener Flucht mit den Banditen ab. In bester Fidani-Manier will bei dieser grottenschlechten Spaghetti-Tunke nichts, aber auch rein gar nichts zusammenpassen. Unterm Strich also eine gnadenlos peinliche, dabei nicht mal für Trashfreunde ersprießliche Wildwest-Sause, bei der gebündeltes Unvermögen vor wie hinter der Kamera das Geschehen dominiert. „Das macht ja mehr Spaß als eine Revolution“, feixt ein Trunkenbold gleich zu Beginn. Den Film kann er damit unmöglich gemeint haben.
Wertung: (1 / 10)