Atlas Losing Grip – Watching the Horizon (2009, Horror Business)

atlas-losing-grip-watching-the-horizonÜberraschungen können so schön sein! Den Beipackzettel nicht gelesen, CD einfach eingeworfen und was dann folgt, ist einfach nur eine blitzschnelle Reise in die Vergangenheit. Als man mit dem Deck und ein paar Dosen Bier den Asphalt unsicher machte, die Sonne schien und aus dem Ghettoblaster Bands wie MILLENCOLIN, PENNYWISE oder die SATANIC SURFERS dröhnten. Lang ist es her. Aber nicht lang genug, denn die Stimme des ehemaligen SURFERS-Frontmannes Rodrigo ist so präsent wie vor mehr als fünfzehn Jahren.

ATLAS LOSING GRIP heißt die neue Band an seiner Seite, bei der auch noch Mitglieder von VENEREA oder INTENSITY mit an Bord sind. Wobei es die Band zuvor schon gab, nur Rodrigo ist neu am Mikro. Was das musikalisch gibt, kann man sich denken, denn die ollen Schweden aus der guten alten Bad Taste Records-Zeit standen – was ihren Stil angeht – nur selten für größere Veränderungen. Ähnlichkeiten zum letzten Release der SURFERS sind nicht zu leugnen, klar spielt der Gesang von Rodrigo eine große Rolle. Aber auch sonst klingen ATLAS LOSING GRIP einfach wie eine Band aus den 90ern, die mit viel Energie, Leidenschaft und noch mehr Melodien unterwegs ist.

Der Opener „Heartbeat“ sorgt bereits für einen höheren Puls. Als hätte man all die Bands erst gestern gehört, als hätte es eine jahrelange Durststrecke nicht gegeben. Das folgende „Horizon“ jedoch lässt sich nur mit dem Begriff „Hit“ umschreiben. Mit seinen großartigen Melodien, viel Tempo und dem mitreißenden – teils mehrstimmigen – Gesang muss man als alter Fan dieser Richtung hier einfach Höchstnoten vergeben. Besser kann melodischer Punkrock nicht klingen. Hier ist einfach ALLES drin, was man hören will. Ganz großer Song! Dem steht aber auch der Rest in nichts nach. Tempo hier, dort ein wenig mehr Melodie und immer wieder dieser mehrstimmige Gesang, der sich vor allem in diesen einprägsamen Refrains entlädt. EPs kamen zuletzt einige raus, aber keine hat mehr umgehauen als diese hier. Frischer und unverbrauchter haben sie allesamt auch in den 90ern nicht geklungen. Unbedingt antesten!

Wertung: 8 out of 10 stars (8 / 10)

 

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