ASTREAM führten stets ein Schattendasein. Oft mit den wesentlich bekannteren SATANIC SURFERS verglichen, erreichte ihre Version des modernen, gleichermaßen von Hardcore und Rock beeinflussten Punk nie ein Stammpublikum, das über die überschaubare Basis hinausreichte. Und das, obwohl sie nach MILLENCOLIN als zweite schwedische Band überhaupt im Rahmen der kanadischen Vans Warped Tour auftraten. 1994 aus den personell massiv veränderten PSYCHIC VAMPIRES hervorgegangen, erspielten sie sich als Trio das Interesse von Bad Taste Records. Ein Jahr später, Gitarrist Robban hatte seine Schwester Mia als rhythmische Unterstützung hinzugeholt, nahmen die Vier ihre Debüt-EP „Marvellous Tomorrow“ auf.
Die darauf enthaltenen sechs Songs entsprechen weitgehend dem sich seinerzeit etablierenden Standard. Der Opener „Get Your Hands Out of My Pocket“ oder „Choking“ verfügen über ansprechende Melodien, hübsch verspielte Gitarren und mehrstimmige Refrains, denen durch Mias Zutun das gewisse weibliche Etwas beigemengt wird. Doch fehlt es insgesamt an entscheidender Frische. Abseits des experimentellen Synthesizer-Einschubs in „Truck Driver From Hell“ lassen ASTREAM konstante Begeisterungsfähigkeit vermissen, um die allesamt hörenswerten, jedoch dezent beliebigen Stücke in guter Erinnerung zu behalten. Auf den folgenden drei Langspielern machten sie ihre Sache besser, so dass „Marvellous Tomorrow“ als verbesserungswürdiger Einstand seinen durchaus verdienten Platz in der Historie des Schweden-Core eingenommen hat.
Wertung: (6 / 10)