Im Gegensatz zu vielen anderen Bands der schwedischen Melo-Core-Schule überlebten ASTREAM den Gang ins neue Jahrtausend – wenn auch nicht so lange, wie man sich dies mancherorts vielleicht gewünscht hätte. Seit jeher spielte die Band eine eher untergeordnete Rolle im nordischen Punkrockgefüge, sicherlich auch nicht ganz zu unrecht. ASTREAM schafften es nie, aus dem Schatten der Großen (MILLENCOLIN, NO FUN AT ALL, SATANIC SURFERS) hervorzutreten, vielmehr bot man im Querschnitt nicht mehr als solide Kost, wenn es auch immer wieder mal kleinere Ausreißer nach oben gab („Jumps, Giggles & Shouts“). Ein letztes Lebenszeichen folgte 2000 mit ihrem Album „Good Times/Bad Times. Einen treffenderen Namen hätten sie wohl nicht wählen können.
Das Besondere an ASTREAM war – zumindest zwischenzeitlich – das gesangliche Wechselspiel zwischen Gitarrist Champ und Gitarristin Mia, wenn diese sich auch stets am Mikro unterordnen musste. Zu Zeiten von „Good Times/Bad Times“ war sie allerdings von der Band schon kein Bestandteil mehr. Im letzten Akt der Bandgeschichte werden fröhlich die Instrumente bearbeitet, was leider häufig ein gepflegtes Melodieverständnis torpediert. Der Feinschliff fehlt irgendwie, wenn man mit „Tearing on the Soul“, „Reactionary Punk“ oder „Hard to Lose a Friend“ auch den einen oder anderen besseren Song mit im Gepäck hat. Es mangelt wie so häufig bei ihnen an Abwechslung, in ihren Strukturen und ihrem Aufbau sind sich die Songs nur allzu ähnlich. Wenn man ihnen also posthum etwas vorwerfen kann, dann mangelnde Vielseitigkeit und eine gewisse Mutlosigkeit, auch mal etwas anderes auszuprobieren.
Wertung: (6 / 10)