Kleine Band ganz groß: Für das Mastering ihres jüngsten Albums „Corruption Concealed (Under Deceptive Slogans)“ konnten die Österreicher ASTPAI Alan Douches gewinnen. Der hat schon für solche wie STRIKE ANYWHERE und NONE MORE BLACK veritable Dienste geleistet. Seine Mitwirkung ist also eine Art Gütesiegel. Gerade das aber will in seiner relativen Großspurigkeit nur bedingt zum reduzierten Auftreten des Vierers passen, der sich in einer angenehm schnoddrigen DIY-Attitüde einigelt und mit treffsicheren politischen Texten nach außen boxt.
Die Scheibe wirkt wie eine Jamsession in der Garage. Jeder spielt, was er kann, dazu wird ein bisschen geschrien. Musikalisch passt das problemlos zusammen, scheint aber ohne großen Wert auf Feinabstimmung zusammengepuzzelt. Eben daraus ergibt sich der Reiz von ASTPAI. Hier ein Stück böllernder Hardcore ohne klare Struktur, dort ein paar nett angestimmte Akkorde treibenden Punk-Rocks. Überlagert bleibt das nicht durchweg vom Geschrei, nein, gesungen wird auch. Das allerdings denkbar rau. Denn Schreien strengt bekanntlich die Stimmbänder an.
Die eingangs für die Reputation Douches herangezogenen Bands sind auch für die Anlehnung von „Corruption Concealed (Under Deceptive Slogans)“ geeignet. Zumindest teilweise. Denn die zwölf angenehm schnörkellos gestalteten Songs schlagen Krach auf hohem Niveau und ringen den Hörer mit der konsequenten Verweigerung angepasster Massenbefriedigung nieder. Reibungslos zusammen fügen sich die Einzelteile nicht. Aber wer würde bestreiten, dass nicht auch simpel gestrickte Musikstile kompliziert aneinander gereiht werden können. ASTPAI jedenfalls nicht.
Wertung: (7 / 10)