Mit ARLISS NANCY aus Fort Collins, Colorado hat sich die Familie des norddeutschen Labels Gunner Records abermals vergrößert. Ganz neu ist die Band aber nicht, die es bislang auf je zwei Alben und EPs bringt. Stilistisch passen natürlich auch ARLISS NANCY perfekt zu Gunner Records. Schon der Opener „The Crease“ versprüht eine charmant raue Note unter einem melodischen Kern. Als Einflüsse bzw. Verweise dürfen getrost BRUCE SPRINGSTEEN und THE GASLIGHT ANTHEM genannt werden. Denn mit dem rotzigen Punkrock mancher Labelkollegen hat das Quinett nicht allzu viel am Hut. Hier wird eher erdig gerockt als Fäuste gereckt und auch eine folkige Note darf nicht fehlen.
Folkiger wird es vor allem bei „Pages“. Für den Gesang zeichnet sich nicht nur eine Person verantwortlich, sondern immer wieder übernimmt jemand anderes das Mikro. Neben den üblichen Instrumenten gehören auch Klavier oder Keyboard zum festen musikalischen Bestandteil. Das wird vor allem mit „Front Seat“ auf die Spitze getrieben, welches zum Schluß vielleicht nur mit etwas zu viel Pathos ausgestattet ist. Doch insgesamt kommen die meist im Midtempo-Bereich angesiedelten Nummern – vor allem „Frontseat“, „Little Steve“ oder „40s“ – ohne viel Spielerei und überbordende Gefühle aus. Doch genau dies zeichnet „Simple Machines“ aus. Wer auf ehrliche, authentische Rockmusik mit zahlreichen Feel-Good Momenten steht, der sollte hier mal ein Ohr risikieren.
Wertung: (7 / 10)