Arachnia (USA 2003)

arachniaStop-Motion-Animationen haben heutzutage höchstens noch nostalgischen Wert. Sie erinnern an die „gute alte Zeit“, als Science-Fiction und Fantasy naiv waren und dies auch sein durften, als Effekt-Pioniere wie Ray Harryhausen Geschichte schrieben und urtümliche Monster ohne atomare Einwirkung Riesenwuchs entwickelten. Dass Brett Piper („A Nymphoid Barbarian in Dinosaur Hell“) bei seinem dürftigen Grusel-Trash „Arachnia“ auf eben diese Technik zurückgreift, mag aus Kostengründen tatsächlich als Hommage durchgehen. Nur bedingen Darsteller und Drehbuch unweigerlich das klägliche Scheitern.

In geselliger Runde samt benebelnder Alkoholika könnte der Streifen durchaus das Potential zum Party-Kracher haben. Das Budget ist in etwa so niedrig angesetzt wie die Qualitäten der Schauspieler, denen fortwährend solch ausgemachter Unsinn über die Lippen kommt, dass dieser unmöglich einem ernst gemeinten Nachschlag zum unbedarften Monster-Kino der Fünfziger entsprechen kann. Für ironisch abgehandelten Scheißdreck fehlt Piper aber der substantielle Humor. Die Komik verbleibt auf einer Ebene des unfreiwilligen und ermuntert immer wieder zum ungläubigen Griff an die Schläfe.

Auf dem Weg zu einer Ausgrabungsstätte geraten Paläontologe David Bunce („Corruption“) nebst Assistentin Irene Joseph („Psyclops“) und studentischer Begleiter in einen Meteoriten-Schauer (!). Pilot Bob Monkiewicz („Screaming Dead“) kann den Absturz nicht verhindern, wohl aber das Schlimmste, als die Gruppe von einer Horde Riesenspinnen attackiert wird. Zu deren Herkunft kann ein alter Farmer detaillierte Auskünfte erteilen, was ihn jedoch nicht davor bewahrt, im unterirdischen Bau der Monstren als Brutstätte für die krabbelnde Nachkommenschaft zu fungieren. Bloß gut, dass sich der Ziehvater der Assistentin als Armeeoffizier verdingt und am Ende mit Truppenstärke zur Rettung des Tages naht.

Dazwischen gibt es nackte Haut, selten dämliche Füllszenen und dramaturgische Vorhersehbarkeiten aus dem Klischee-Baukasten. Oder eben die zahlreich zum Angriff trappelnden Spinnen, die als Gummi-Modell mal über Autodächer geschoben werden oder eben in Stop-Motion eilig ins Bild kopiert werden. Die Unfähigkeit von Autor und Regisseur Piper ist dabei kaum in Worte zu fassen, gibt gewillten Couch-Kartoffeln aber ausreichend Gelegenheit, sich vor Lachen in den Kissen zu wälzen. Dem Geiste Ed Woods ist eben auch in der heutigen Zeit nicht vollends beizukommen. Manch einen Zuschauer wird das sicherlich freuen.

Wertung: 3 out of 10 stars (3 / 10)

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