Da ist sie wieder, die Band mit der gewissen „PROPAGANDHI-Note“. Was etwas böse klingt, ist aber gar nicht so gemeint. Denn vor allem inhaltlich verbindet beide Bands eine Menge. Musikalisch war das in den Anfängen vielleicht etwas mehr der Fall, aber noch immer klingt der Gesang von Willem dem von Chris Hanna nicht ganz unähnlich. Der teils ruppige Sound der Anfangszeit ist nun aber insgesamt harmonischeren Strukturen gewichen. Davon zeugt sogleich der Opener „Soundtrack“. Doch auch „Books“ oder „Pink Print“ bestechen durch tolle melodische Passagen und einprägsame Refrains.
Hymnisch geht es zu, mit einem dezenten Kinderchor. Wenn ANTILLECTUAL schon so etwas bringen, dann nicht mit dem Holzhammer. Gleiches gilt später für ein paar Streicher. Derlei Elemente werden dem Hörer nicht aufgedrückt, sondern nur spärlich eingestreut. In diesem Fall absolut gelungen. Trotz des grundlegend ernsten Inhalts verlieren sich ANTILLECTUAL zudem nicht in einer deprimierenden Stimmung. Im Gegenteil, sie fordern förmlich dazu auf den Arsch hochzukriegen, denn es ist niemals zu spät. Wem das bei „Soundtrack“ zu seicht klingt wird bei „Welcome to Le Jungle“ gewiss größere Augen machen. Auch hier werden keine Härterekorde gebrochen, aber zwischen den genannten PROPAGANDHI oder RISE AGAINST dürfte das Trio abermals locker punkten.
Zu sagen haben mittlerweile wieder viele etwas. Dafür läuft aber auch zu viel aus dem Ruder. Während anderswo aber die immer gleichen Parolen herhalten müssen, sorgen ANTILLECTUAL für einen nachdenklichen Blick auf die Dinge und sparen mit plakativem Gedresche. Zwar strotzen ihre Songs weiterhin nicht vor großem Innovationsdrang, aber insgesamt ist „Perspectives & Objectives“ wieder einmal ein ziemliches rundes, weil einfach sehr melodisches und inhaltlich absolut überzeugendes Album geworden.
Wertung: (7 / 10)