
Hauptsache dagegen. Bei ANTI ANTI ANTI sogar dreifach! Dafür darf man die Band aus Köln durchaus lieben. Der Titel ihres zweiten Langspielers kommt schließlich nicht von ungefähr: „Amor Anti“. Auf dem gibt es in einer guten halben Stunde zünftig auf die Backen, wenn Hardcore-Punk und Thrash-Metal zur musikalischen Handreichung verdonnert werden. Da fliegen die Skateboards und kreisen die Langhaarmähnen – denn für die eingefleischten Opportunisten gibt es nur eine Richtung: vorwärts.
Feingeister kommen hier entsprechend geringfügig auf ihre Kosten. ANTI ANTI ANTI mögen es laut und schnell, irgendwo zwischen MUNICIPAL WASTE und SCHEISSE MINNELLI. Das führt auf der Habenseite zu beständiger Bewegung und stattlichen, gern auch ins Rockige driftenden Krachern wie „Crimson Space Queen“, „Why Can’t You Die?“, „More Blood“, „Cursed City“ oder „The Human Maschine“. Wer aber das altbewährte Haarteil in der Suppe suchen mag, kann beim streckenweise überschaubar üppigen Variationsspielraum fündig werden. Ein Hindernis ist das aber keineswegs. Denn auch das darf ruhig als Teil der übergeordneten Dagegen-Mentalität verstanden werden.
Wertung: (7 / 10)