Ann Beretta – Wild, Young, and Free (2012, Gunner Records)

Eigentlich durfte man ANN BERETTA aus Richmond, Virginia, gar nicht mehr auf dem Zettel haben. Seit mehr als 15 Jahren sind die Jungs zwar irgendwie mit ein paar Unterbrechungen unterwegs, etwas wirklich Neues gab es zuletzt aber nicht zu hören. Das soll sich aber bald ändern, selbst wenn „Wild, Young, and Free“ dies nur bedingt erfüllt. Denn die 17 Songs sind zum Großteil der Kategorie Demos & Raritäten zuzuordnen, hinzu kommen zwei EPs aus den 90ern. Spaß macht die Chose trotzdem.

Die räumliche Nähe zu AVAIL oder STRIKE ANYWHERE ist nicht zu überhören und auch eine Band wie HOT WATER MUSIC ist von einigen Songs nicht weit entfernt. Allerdings agieren ANN BERETTA mitunter etwas poppiger, was an manche Band aus dem alten Honest-Dons-Stall erinnern lässt. Anfangs – insbesondere beim Titeltrack – klingt die Band erst einmal etwas folkiger. Der Gesang ist zwar gewohnt rau, aber auch nicht so rotzig wie die alten bekannten Sachen. Das ändert sich schlagartig mit dem krakeligen „Get Up Let’s Go“, welches mit seinem poppigem Charme aber jener Honest-Dons-Riege entsprungen sein könnte.

So bleibt es dann auch im Großen und Ganzen. Mal ein bisschen mehr Pop zwischen dem rauen Punkrock (die VANDALS lassen grüßen: „Built To Last“), an anderer Stelle winken RANCID fröhlich herüber und leihen ANN BERETTA etwas aus ihrem nöligen Repertoire alter Schule (gut: „Picture Perfect World“, „MCA“). Für die Ewigkeit mag „Wild, Young, and Free“ gewiss nichts sein, aber die Songs ziehen kurzweilig ihre Runden und gerade bei den genannten Titeln steigt das Thermometer merklich an.

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

scroll to top