Angriff der Riesenspinne (USA 1975)

giantspiderinvasionWenn ein Regisseur am eigenen Film kein gutes Haar lässt, ist arges zu befürchten. Vorfreude packt dann lediglich die Freaks, jene Publikumssparte, die sich mit jedem noch so schlechten Machwerk zu amüsieren weiß. Ist dies dann noch mit „The Giant Spider Invasion“ überschrieben, im Deutschen wurde daraus „Angriff der Riesenspinne“, gibt es für die Trash-Fraktion kein Halten mehr. Zu verantworten hat den kuriosen Monster-Murks Bill Rebane („The Capture of Bigfoot“), der in Interviews verlauten ließ, dass die Produktion des 1975 gedrehten Billigstreifens einer Ochsentour glich.

Noch bei Drehbeginn lag kein fertiges Skript vor, gleich fünf Produzenten gaben zeitweise ihre Meinung kund und der Effektdesigner, für dessen Arbeit immerhin 10.000 Dollar (bei einem Budget von rund 300.000 Dollar) zur Verfügung stand, war ein ausgewiesener Trinker. Durch ihn kam es auch, dass die in der US-Provinz nach einem (vermeintlichen) Meteoriten-Einschlag randalierende Riesenspinne aus dem Chassis eines VW-Käfers gefertigt wurde. Die Rücklichter konnten so immerhin als rot glühende Augen zweckentfremdet werden! Man lässt sich ja schließlich nicht lumpen.

In Hälfte eins herrscht gähnende Langeweile vor. Die Wissenschaftler Vance (Steve Brodie, „The Wild World of Batwoman“) und Langer (Barbara Hale, „Perry Mason“) untersuchen einen mysteriösen Strahlungsanstieg in Wisconsin und stoßen auf eine Spinnenplage. Zwar schlüpfen die Tiere in Massen aus Geoden, sind (der Sage nach) jedoch durch ein galaktisches Loch in unsere Welt – und auf das Farmland des Catweazle-Lookalikes Kester (auch Co-Autor: Robert Easton, „Tai-Pan“) – geraten. In verschiedenen Größen machen sich die Arachniden erst über das Zuchtvieh her, ehe der mit Fell versehene Volkswagen auch auf menschliche Beute umsteigt.

Die lächerlichen Tricks, das unzusammenhängende Drehbuch und die Besetzung, zu der auch „Gilligan´s Island“-Kapitän Alan Hale Jr. als beleibter Sheriff stößt, kitzeln das Zwerchfell rege. Jedoch mangelt es dem kolossalen Low Budget-Unfug an Tempo, um gerade im tranigen Vorlauf Sympathiepunkt sammeln zu können. Je öfter die Monsterspinne aber ins Geschehen eingreift und heuer blutverschmierte Opfer zurücklässt, desto tiefer werden auch die Lachfalten. Zum ganz großen Müll-Knüller reicht es nicht, seinen Spaß kann man mit dem (fast) klassischen Schlock aber dennoch haben. Wenn man es denn darauf anlegt.

Wertung: 4 out of 10 stars (4 / 10)

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