Angels & Airwaves – I-Empire (2007, Geffen/Suretone)

Wirklich zufriedenstellen konnte das Debütalbum „We Don´t Need to Whisper“ von den ANGELS & AIRWAVES vor etwa zwei Jahren nicht. Da hatten die Anhänger von Tom DeLonge mehr erwartet. Zwar machte DeLonge musikalisch einen Schritt nach vorn, übernahm sich aber mit seinem neuen Projekt gehörig. Ordentlicher machten es seine alten Weggefährten, die mit +44 zwar Business as usual ablieferten, damit aber weitaus besser wegkamen.

Nun geht mit „I-Empire“ der Selbstfindungstrip von DeLonge in die nächste Runde. Abermals mutet er seinen Zuhörern eine Menge zu, leider nicht immer allzu Gutes. Man weiß mittlerweile einfach häufig nicht, was nun in den früheren Blödelbarden gefahren ist. Ein gewisser Reifeprozess ist sicherlich nicht schlecht, aber bislang fiel es schwer, seine Botschaft genau entschlüsseln zu können. Zumindest gelingt dies auf „I-Empire“ besser als auf dem Debüt, denn die Strukturen sind etwas geglättet worden. DeLonge bewegt sich zwischen den Stühlen von Rock und Pop, wobei sein Fokus auf letzterem liegt. Allerdings haben die Songs des neuen Albums an Eingängigkeit gewonnen. Wirklich rockige Songs sind selten, zu Beginn kann man dies zumindest „Secret Crowds“ unterstellen.

„I-Empire“ wirkt weniger experimentell als das Debüt, dafür straighter, als wenn man endlich das Ziel im Auge hätte. Dennoch nimmt sich die Band ausreichend Zeit für Pomp und Getöse, da werden gleich eine Handvoll Songs auf über fünf Minuten gestreckt. Das kann schon mal an den Nerven zehren, im Falle von „Secret Crowds“ fällt dies aber fast nicht ins Gewicht. Anders als beim epochalen „Breathe“. Mit „Love Like Rockets“, „Call to Arms“ oder „Sirens“ haben ANGELS & AIRWAVES aber gleich ein paar feine Songs am Start. Da war der Vorgänger noch meilenweit von entfernt.

Wer mit dem Debüt Schwierigkeiten hatte, der wird diese auch mit dem Nachfolger haben, wenn auch nicht in solchem Ausmaße. Gefangen im eigenen Anspruch, erdrückt „I-Empire“ seinen Hörer wenigstens nicht. Zweifelsfrei eine Steigerung, aber noch weit weg von einer Offenbarung.

Wertung: 6.5 out of 10 stars (6,5 / 10)

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